Lokalsport Da war es nur noch einer

Dinslaken · Handball-Oberligist MTV Rheinwacht, über Monate souveräner Tabellenführer, wirft im Moment die Meisterschaft und damit den Aufstieg weg. Auch gestern enttäuschte die Mannschaft beim 31:33 (13:15) gegen den TV Aldekerk II.

 Was geschieht nur mit uns? Auch MTV-Abteilungsleiter Heinz Buteweg kann nur noch beschwörend die Arme ausstrecken.

Was geschieht nur mit uns? Auch MTV-Abteilungsleiter Heinz Buteweg kann nur noch beschwörend die Arme ausstrecken.

Foto: Emde

Harald Jakobs schien irgendwie ratlos. Und nicht nur er. Die Anhänger des Handball-Oberligisten MTV Rheinwacht Dinslaken spüren, dass ihre Mannschaft langsam aber sicher dabei ist, den Aufstieg noch zu verspielen. Nach den letzten enttäuschenden Auftritten setzte es auch gestern eine Niederlage, die auch noch verdient war. Beim 31:33 (13:15) war die von vielen Fans begleitete zweite Mannschaft des TV Aldekerk einfach besser und am Ende der verdiente Sieger. Damit ist der Vorsprung des einstmals so souveränen Spitzenreiters auf ein mageres Pünktchen vor der HG LTG/TV Remscheid geschrumpft. Nach dem Gastspiel des MTV am kommenden Samstag beim Mettmanner TV kann es dann eine Woche später in der Douvermannhalle schon zum Endspiel um die Meisterschaft gegen Remscheid kommen.

"Aldekerk hat verdient gewonnen", war die nüchterne Erkenntnis von Harald Jakobs, der natürlich auch gesehen hatte, dass seine Mannschaft im Moment total verunsichert agiert. Und das liegt nun mal nicht nur an der Tatsache, dass gestern mit dem verletzten Dennis Backhaus ein Schlüsselspieler tatenlos auf der Bank zusehen musste. Neben den beiden Torhütern, die auch diesmal alles andere als glänzten, laufen auch einige Spieler ihrer Bestform meilenweit hinterher. Maximilian Reede, der schon in der Anfangsphase drei Fehlversuche hintereinander hatte, muss man zwar zugutehalten, dass er gerade eine Verletzung überstanden hat. Doch wenn es bei dem langen Rückraumschützen nicht von Anfang an läuft, dann kann man sich auf seine Tore nicht verlassen. Völlig von der Rolle ist derzeit auch Jonas Höffner, dem auch diesmal bei solider Abwehrarbeit im Angriff zahlreiche Fehler unterliefen und dem auch das Selbstvertrauen zu fehlen scheint.

Steffen Hahn hatte hinterher zwar sechs Tore auf seinem Konto, doch auch er ließ gerade in der ersten Hälfte einige Chancen liegen. Und wenn ein Dennis Backhaus fehlt, dann herrscht auf der Kreisläuferposition absolute Leere. Zudem machen sich auch bei Spielmacher Nils Kruse Verschleißerscheinungen bemerkbar. So konnte man gestern eigentlich nur Philipp Tuda und dem konsequent seine Chancen verwertenden Luca d'Auria eine gute Leistung bescheinigen.

"Aldekerk hat uns permanent unter Druck gesetzt und unsere Schwächen in der Abwehr konsequent bestraft", meinte Trainer Jakobs später, "uns fehlt im Moment einfach die Konstanz."

Schon in der Anfangsphase übernahm die Mannschaft aus dem Gelderland das Kommando. Und man hatte während des Spiels kaum einmal das Gefühl, als sollte der Druck der Gäste nachlassen. Selbst in Unterzahl - Aldekerk kassierte sechs Zeitstrafen - blieb der TVA souverän, lag in der Schlussphase gar mit fünf Toren (27:32) vorne und spielte die Partie konsequent zu Ende.

Ein Wort noch zu den beiden Schiedsrichtern. Harald Theyssen und Georg Waerder von der HSG Haldern/Mehrhoog/Isselburg sind in der Oberliga überfordert. Ihr Glück: Eng vom Ergebnis her war es im Spiel eigentlich nie. Und ihre Schuld war es nicht, dass der MTV verlor.

MTV: Köller, Banning; d'Auria (7), Kruse ((4/1), Niehoff, Jakobs, Jonas Höffner (1), Hahn (6), Reede (3), Lösche, Niklas Höffner (1), Körner, Tuda (9/4).

(RP)
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