Anstoss Buteweg liegt wohl wieder daneben

Dinslaken · In dieser Woche wuchs ein zartes Pflänzchen - eine Handball-Spielgemeinschaft zwischen dem MTV Rheinwacht Dinslaken und dem TV Jahn Hiesfeld, den beiden seit vielen Jahren führenden Vereinen im Kreis Wesel, schien im Bereich des Möglichen. Die reine Bildung einer Topmannschaft aus den Spielern beider Klubs schließt sich zwar laut Spielordnung des Handballverbandes Niederrhein aus. Doch es gibt genügend andere Möglichkeiten, um die seit geraumer Zeit von verantwortungsbewussten Leuten aus beiden Vereinen geforderte Zusammenarbeit und damit Konzentration oder Bündelung der vorhandenen Kräfte voranzutreiben. Dass dies unbedingt erforderlich ist, ergibt sich aus der Gründung der ab der Saison 2016/2017 startenden Liga unterhalb der jetzigen dritten Liga, in der zum Beispiel die OSC Löwen Rheinhausen im Moment spielen und noch nicht gesichert sind. Denn beide Dinslakener Vereine werden wohl den Sprung in diese Liga nicht schaffen, ein gemeinsames Team aber hätte wohl größte Chancen.

Die Diskussionen um die Bildung einer Dinslakener HSG wurde natürlich auch am Rande des gestrigen Derbys geführt. Vielleicht war es da nicht gerade besonders hilfreich, dass MTV-Obmann Heinz Buteweg just vor dem Anpfiff einen neuen Spieler aus dem Hut zauberte, der das Lokalduell aus seiner Sicht hätte entscheiden können. Doch Ivan Stajic entpuppte sich zumindest gestern als absoluter Flop. Hatte Buteweg bereits vor Wochen bei der Verpflichtung von Goran Djurovic völlig daneben gelegen, als der am Knie verletzte Kroate nach mehr als durchschnittlichen Leistungen plötzlich sang- und klanglos verschwunden war, so droht dem MTV mit Stajic ein ähnliches Schicksal. Auch der erst 33-jährige gebürtige Serbe, der in Belgrad und Wien in höchsten Klassen gespielt hat und und neben Stationen in Norwegen und Schweden auch für die österreichische Nationalmannschaft aktiv war, wirkte alles andere als austrainiert. Zeit aber hat man in dieser Saison nicht mehr, um den Neuzugang in die Mannschaft zu integrieren. Außerdem dürfte man mit dieser Maßnahme auch die Hiesfelder verärgert haben, die aber gestern auf der Platte die entsprechende Antwort auf die Provokation gaben.

BERND VENNEMANN

(RP)