Eigentlich war alles wie immer. Die Teilnehmer des 23. Voerder Silvesterlaufs sangen Geburtstagskind und Veranstalter Reiner Podworni ein Ständchen, ehe dann mit fünfminütiger Verzögerung der Startschuss erfolgte. Dass sich jedoch erneut 185 Teilnehmer für den Traditionslauf anmeldeten, sollte aber Indiz genug sein, dass das Rennen nicht an Attraktivität verloren hat und sich bei Läufern am gesamten Niederrhein weiterhin größter Beliebtheit erfreut. Prominentester Starter war wohl der einstige Weltmeister von 1983, Willi Wülbeck, der sich die Möglichkeit nicht nehmen ließ und am Jedermann-Lauf über fünf Kilometer teilnahm. Auch die Schüler gaben über die 2000-Meter Distanz ihr Bestes. Den Hauptlauf über zehn Kilometer gewann derweil Jürgen Brauckmann (M45) in einer Zeit von 36:26,34 Minuten.

Für den vereinslosen Läufer aus Neukirchen-Vluyn war es der erste Sieg bei der dritten Teilnahme. "Die Strecke konnte man gut laufen, auch wenn es schon ziemlich windig war. Von der Organisation her war aber alles gewohnt top, auch die Atmosphäre hier in Voerde ist immer wieder toll", lobte der erstmalige Gewinner die Veranstalter. Auf dem zweiten Platz landete Jörg Sänger von Marathon Dinslaken (36:39,13 Minuten/ M45). Den dritten Platz sicherte sich hingegen Jens Gosebrink (37:12,92 Minuten/M20/ Triminators). Die beste Frau der gastgebenden "Triminators" im TV Voerde war Jutta Guerndt (42:30 Minuten), die gerade erst aus dem Urlaub wiederkam. "Die Strecke war sehr gut zu laufen und meine Form besser als erwartet. Ich bin zufrieden", freute sich die Lokalmatadorin über die überraschend starke Leistung.

Unter den Zuschauern auf dem Sportplatz an der "Rönskenstraße" war neben zahlreichen Familienangehörigen auch der Fußballtrainer Mark Lanfermann von der SV 08/29 Friedrichsfeld anzutreffen, der seine beiden Schützlinge Simon Claaßen und Sven Bolz anfeuerte. "Vor wenigen Jahren bin ich mit ein paar Kumpels noch selbst hier mitgelaufen. Heute morgen habe ich mir im Internet dann die Teilnehmerlisten angeschaut und die Namen meiner Spieler dort gelesen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen", scherzte der Übungsleiter. Gemeinsam mit einigen Mannschaftskollegen des TV Voerde lief auch Jens Jäger ins Ziel ein — standesgemäß mit einer Dose Bier in der Hand. "Immerhin sind wir unter einer halben Stunde geblieben", freuten sich die Kicker des Bezirksligisten über die durchaus respektable Zeit beim Jedermann-Lauf.

Willi Wülbeck, den Voerdes Abteilungsleiter Reiner Podworni als sein "großes Vorbild" bezeichnet, konnte mit seiner Zeit beim Jedermann-Lauf ebenfalls gut leben: "Für mich ist es nach dem letzten Jahr bereits die zweite Teilnahme hier am Silvesterlauf. Zwar war ich beim ersten Mal ein paar Minuten schneller gewesen, doch da ich nicht extra für diesen Lauf trainiert hatte, bin ich trotzdem ganz zufrieden mit meiner Leistung."

Den letzten gemeinsam Lauf absolvierten die Mitglieder der LG Hünxe, die mit insgesamt 20 Männern und Frauen an den Start gingen. Da sich die LG Hünxe auflöst, war es laut einem ihrer Läufer, ein "Beerdigungslauf" gewesen.

Trotz der insgesamt guten Organisation herrschte am Ende großes Chaos bei der Erstellung der Ergebnislisten. Selbst etwas über eine Stunde nachdem auch die letzten Teilnehmer die Ziellinie überquert hatten, konnten die Verantwortlichen noch keine endgültige und fehlerfreie Ergebnisliste herausgeben. "Da ist am Computer etwas mit den Altersklassen schiefgelaufen", lautete Podwornis Erklärung.