Fußball Berlin ist für TV Jahn immer eine Reise wert

Berlin · Der TV Jahn Hiesfeld gewann auch sein zweites Testspiel gegen den 1. FC Wilmersdorf und kehrte gestern aus der Hauptstadt zurück.

Auf dem Weg zurück von der Hans-Rosenthal-Sportanlage zum Hotel erhielt Trainer Jörg Vollack Applaus seiner Mannschaft. Nach dem zweiten Sieg des TV Jahn Hiesfeld im zweiten Testspiel im Kurztrainingslager gab der Coach das Okay, dass die Nacht in Berlin ruhig etwas länger gehen dürfe und dass das Frühstück am Sonntagmorgen auch ausfallen könne. Das ließen sich die "Veilchen" nicht zweimal sagen und gingen geschlossen in einen Club über den Dächern der Stadt.

Verdient hatten sich die Spieler dies auch, denn wie beim 3:1 in der ersten Partie gegen TeBe Berlin war auch das ungefährdete 3:0 (2:0) gegen den 1. FC Wilmersdorf ein gelungener Test.

Der TV Jahn kam in den ersten zehn Minuten zwar schwer in die Begegnung, doch bis zur Halbzeit bot die Truppe nach nur einer Woche Vorbereitung schon ansehnlichen Fußball. Über die rechte Außenbahn mit dem Duo Jan Pirschel und Dennis Hecht liefen fast alle Angriffe und auch wenn Danny Rankl und Neuzugang Joel Zwikirsch im Sturm nicht so glücklich agierten wie gegen TeBe, stellt sich nach zwei Testspielen bereits früh heraus, dass diese Paarung auch für den Ligaalltag in der Oberliga harmonieren kann. Besonders Rankl wird mit Zwikirsch an seiner Seite davon profitieren, nicht mehr alleine an vorderster Front zu sein. "Die Variante mit zwei Stürmern sehe ich eigentlich auch lieber, aber vorher fehlte uns ein echter zweiter Mann für vorne", sagt Vollack.

Beim ersten Tor gegen Wilmersdorf war das Spielerische aber gar nicht notwendig. Rankl sprintete in gewohnter Manier in einen zu kurz geratenen Rückpass, war schneller als der Torwart am Ball und wurde durch den Berliner Schlussmann gefoult. Die Rote Karte ließ der Schiedsrichter früh in der Partie lieber stecken, aber den fälligen Elfmeter verwandelte Patrick Dertwinkel sicher, der bei seinem ersten Auftritt im Hiesfelder Trikot gleich jeden Standard trat und sich - wie alle anderen Neuzugänge auch - direkt blendend einfügte. Das 2:0 machte Rankl dann selbst. Soufian Rami setzte den Torjäger in der Spitze in Szene und nach 20 Minuten war klar, wer das Spiel gewinnen würde. Mit einem Schuss an die Latte hätte Dertwinkel auch vor der Pause noch erhöhen können und auch nach dem Seitenwechsel vergab der TV Jahn noch weitere gute Chancen. Rankl, Kevin Menke oder Daniel Hinnemann hätten das Resultat durchaus auf ein halbes Dutzend Tore schrauben können, doch da es nur zu einem weiteren Foulelfmeter und dem 3:0 wiederum durch Dertwinkel kam, Hecht war gelegt worden, waren die Wilmersdorfer noch gut bedient.

"Wir haben das Spiel klar bestimmt, aber sind mit unseren Chancen ein bisschen zu fahrlässig umgegangen. Aber nichtsdestotrotz hat die Mannschaft wieder einen guten Charakter gezeigt. Sie war in den vier Tagen bei den Spielen sehr willig und zudem auch sehr diszipliniert, so dass man schon sagen kann, dass das Trainingslager ein voller Erfolg war. Wie die Neuen sich auch integriert haben, hat mir gefallen", meinte der Coach.

Gut eingelebt haben sich bislang aber nicht nur die neuen Spieler, auch der neue Co-Trainer Thomas Drotboom erweckt den Eindruck, als ob er schon viel länger mit der Mannschaft arbeiten würde. Ebenfalls voll angenommen wurde der neue Physiotherapeut Arthur Jarzombek, der übrigens während der Tour als einziger einmal zu spät zum Treffpunkt kam. Die Quittung: Die erste Runde beim Feiern ging auf seine Kosten.

So zog nicht nur Vollack ein positives Fazit, auch Harald Plank trat zufrieden die Heimreise nach Dinslaken. "Es war perfekt", fand der Manager nach den zwei Testspielsiegen in Frühform und der gelungenen Integration der Neuzugänge. Mit der Zusammenstellung des Kaders ist die Arbeit für Plank getan, unbequemer wird es in den nächsten Wochen für den Trainer, wenn er die erste Elf für den Auftakt gegen den KFC Uerdingen bestimmen muss. Bei der Qualität der Mannschaft wurde in Berlin auch deutlich, dass bei aller Harmonie momentan auch schwierige Entscheidungen und einige Härtefälle auf den Coach zukommen.

TV Jahn Hiesfeld: Wickl; Pirschel (46. Kolberg), Goralski (46. Borutzki), Corvers, Wichert (60. Jacobs), Dertwinkel (72. Melis), Yolasan (46. Mastrolonardo), Hecht, Rami, Zwikirsch (60. Menke), Rankl (60. Hinnemann).

(gaa)
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