Am 21. Oktober hebt die Dinslakener Familie schon zum zweiten Mal in Richtung Curacao ab, doch für die Bedrinas wird die Reise alles andere als ein Urlaub sein. Denn die zwölf Jahre alten Zwillinge Leon und Noah sind geistig sowie körperlich behindert und reisen nur mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder auf die Antillen, um eine kostspielige Delfintherapie zu machen.

Eigenmotivation

Bereits vor drei Jahren wurde der Familie eine solche Therapie ermöglicht, bei der sich professionelle Fachleute täglich drei Stunden lang um die Kinder kümmern und mit ihnen arbeiten. Wie Silvano Bedrina erklärt, ist die Therapie sowohl für Leon und Noah als auch für die Eltern eine anstrengende Angelegenheit, doch die Zwölfjährigen entwickeln dadurch eine unglaubliche Eigenmotivation und profitieren in hohem Maße. Aus Altersgründen werden Leon und Noah nun zum letzten Mal an einer Delfintherapie teilnehmen, doch bevor es losgeht, stehen die Zwillinge auch in der Heimat noch einmal im Mittelpunkt.

Die TuS Drevenack, bei der Silvano Bedrina seit vier im Seniorenbereich als Trainer tätig ist und zuvor ein halbes Jahr die A-Jugend coachte, bestreitet zugunsten der Bedrinas ein Benefizspiel gegen den Drittligisten Rot-Weiß Oberhausen. "Durch die Einnahmen sind unsere Reisekosten jetzt komplett gedeckelt und es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich bei allen zu bedanken, die das für uns möglich gemacht haben", sagt Silvano Bedrina.

Dass RWO mit seinem kompletten Kader kommt, ist dabei ein reiner Zufall, denn Bedrinas Schwager Detlev Gubbels, gleichzeitig stellvertretender Abteilungsleiter, stielte das Benefizspiel auf einem privaten Geburtstag mit Oberhausener Verantwortlichen ein. "Es war schon eine kuriose Geschichte und wir sind genauso überrascht gewesen, wie alle anderen auch.

Wie RWO sich verhalten hat, ist einfach toll und war absolut zuvorkommend", erzählt Silvano Bedrina, der auch seinem Verein ein großes Kompliment macht: "Es waren sofort alle dabei. Drevenack stellt die Mannschaft, die Anlage und alles weitere auch extra für uns zur Verfügung."

Anstoß um 19 Uhr

Auf der Facebookseite des Benefizspiels gingen bis gestern Nachmittag schon 220 Zusagen von Leuten ein, die die Partie verfolgen wollen. "Wenn wirklich am Ende 300 Menschen kommen, wäre das schon eine riesige Sache", hofft der Trainer auf ein volles Haus am Hünxer Buschweg.

Der Einlass ist um 18 Uhr, um 19 Uhr soll der Anstoß erfolgen. "Da müssen wir uns noch was einfallen lassen. Geplant war, dass die Jungs den Anstoß machen sollen, aber das ist ja mit dem Rollstuhl von Noah nicht so einfach", sagt der Familienvater.

Mit einem Oberhausener Fanstand, einer kleinen Autoshow und reichlich Verpflegung für alle Besucher ist auch für ein Rahmenprogramm gesorgt worden.