Handball Auf Schwarzers Spuren

Unter Gerd Steinbring erlernte Nachwuchshandballer Dennis Backhaus sein Handball-ABC. Mit der HSG Düsseldorf siegte er jüngst bei der Deutschen Meisterschaft der A-Junioren. Jetzt folgt die Jugend-Europameisterschaft.

 Erfolge für die deutschen Klubs auf internationalem Parkett.

Erfolge für die deutschen Klubs auf internationalem Parkett.

Foto: AFP, AFP

Trotz seiner gerade einmal 18 Jahre geht Handballer Dennis Backhaus in der kommenden Spielzeit bereits in die siebte Station seiner noch jungen Karriere. Normalerweise bekommt ein Sportler bei so vielen Vereinswechseln schnell den Ruf Wandervogel. Bei einem genauen Blick auf den Werdegang des sympathischen und bodenständigen Kreisläufers aus Duisburg wird aber deutlich: Er ist keinesfalls einer dieser unbeliebten Spezies. Vielmehr hat er einen genauen Plan verfolgt, um seine sportlichen Ziele zu erreichen und sich bestmöglich weiterentwickeln zu können — mit Erfolg.

Positionswechsel an den Kreis

Die ersten Schritten auf dem Parkett und dem runden Leder, das mittlerweile zentraler Lebensinhalt geworden ist, unternahm Backhaus als I-Dötzchen beim Beecker TV, ehe es zum OSC Rheinhausen ging. Die erste richtig prägende Station folgte aber erst danach: Zwei Jahre spielte und trainierte er unter der Regie von Gerd Steinbring beim MTV Rheinwacht Dinslaken — wohlgemerkt als Rückraumspieler, denn körperlich war Backhaus seinen Altersgenossen um Längen voraus. Erst bei einem Auswahlturnier an dem er mit dem Kreis Wesel teilnahm, wechselte er von der Königsposition im linken Rückraum an den Kreis.

Noch heute ist Backhaus seinem ehemaligen Übungsleiter dankbar. "Gerd hat mir unheimlich viel Vertrauen geschenkt, mich fast immer durchspielen lassen. So konnte ich viel Spielpraxis und Selbstvertrauen sammeln, was ja gerade in jungen Jahren so wichtig ist", erinnert sich Backhaus, dem sein erster großer Förderer in zwei Saisons stets zusätzliche Trainingsmöglichkeiten einräumte, und ihn zudem in älteren Mannschaften mitspielen ließ. "Dennis war einer der nettesten Jungs, die ich je trainiert habe, immer freundlich, sympathisch und hilfsbereit. Er war nie eingebildet oder eigensinnig, sondern hat immer an die Mannschaft gedacht und sich voll eingebracht. Ich hoffe, er behält diese Tugenden bei, auch wenn er bald in der A-Nationalmannschaft spielt. Denn das traue ich ihm bei seinem Talent und seinem Ehrgeiz durchaus zu", gibt Steinbring das Lob an seinen ehemaligen Schützling zurück.

Bis zur A-Nationalmannschaft ist es sicherlich noch ein weiter Weg, doch Schritt für Schritt nähert sich Backhaus diesem Ziel. Im Handball-Internat des VfL Gummersbach angekommen, holte er mit der B-Jugend den zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft. Diesen Erfolg toppte er jüngst mit der A-Jugend der HSG Düsseldorf, mit der er sich die Krone bei der Deutschen Meisterschaft aufsetzte — in seiner Heimatstadt Duisburg im Stadtteil Rheinhausen ausgetragen. Den entscheidenden Treffer im Halbfinale erzielte übrigens Backhaus.

In der kommenden Spielzeit geht der Kreisläufer nun beim Zweitliga-Aufsteiger OSC Rheinhausen auf Torejagd. Und erhofft sich dort den nächsten Karriereschub. Schließlich trainiert die "Olympischen" kein geringerer als der ehemalige Weltklasse-Kreisläufer Achim Schürmann. Und auch dessen Bruder Jörg, aktuell Nummer eins auf dieser Position beim OSC und viele Jahre in der Bundesliga am Ball, wird seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz sicher gerne mit dem "Youngster" teilen.

Vorbild: Marcus Ahlm

Bevor es in Rheinhausen richtig losgeht steht ein weiteres Highlight an: Unter der Regie von Christian Schwarzer, der fast zwei Jahrzehnte weltweit das Nonplusultra auf Backhaus' Position war, tritt er im August mit der Jugend-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Montenegro an. Angesichts von Backhaus' Entwicklung wird es Schwarzer sicher "verkraften", dass das Vorbild der Nachwuchskraft nicht mehr er selbst, sondern der schwedische Kapitän des THW Kiel ist: Marcus Ahlm.

(RP)
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