Frauengeschichtskreis Dinslaken ist empört SPD soll Antrag zur Umbenennung der Kathrin-Türks-Halle zurückziehen
Dinslaken · Der Frauengeschichtskreis Dinslaken ist sauer: Die SPD will die nach der ersten Intendantin der Burghofbühne benannte Stadthalle umbenennen. Den Antrag bezeichnen die Frauen als überflüssig und rückschrittlich.
Verwundert und empört ist der Frauengeschichtskreis Dinslaken über den Antrag der SPD, die Kathrin-Türks-Halle in Stadthalle umzubenennen. Der 1995 gegründet Kreis habe sich mit zahlreichen Veranstaltungen– unter anderem Stadtführungen, der zentralen Ausstellung zum 725-jährigem Bestehen der Stadt 1998 „Der andere Blick – Frauen-Leben in Dinslaken“ sowie zwei Buchveröffentlichungen – dafür eingesetzt, „endlich Dinslakener Frauen und ihre Geschichte sichtbar zu machen“, schreibt Monika Fuchs vom Geschichtskreis. „Die Leistungen und Lebenswege von Dinslakener Frauen waren bis zu diesem Zeitpunkt kaum erforscht oder dargestellt worden.“
Das Wirken von Kathrin Türks, der ersten Intendantin der Burghofbühne, und ihre wesentliche Rolle für das Dinslakener Kulturleben seien immer Thema der Aktivitäten des Frauengeschichtskreises gewesen.
Den Antrag der SPD auf Umbenennung des zentralen Kulturortes dieser Stadt in „Stadthalle Dinslaken“ ist für den Geschichtskreis „ein nicht hinzunehmender und völlig überflüssiger Rückschritt. Wir sind davon ausgegangen, dass die Dinslakener SPD den politisch, sozial, wirtschaftlich und kulturell engagierten Frauen in Vergangenheit und Gegenwart die entsprechende öffentliche Wertschätzung zukommen lässt und diese bei dem bevorstehenden Stadtjubiläum angemessen berücksichtigt werden.“
Die Tatsache, dass im Jahr 2021 der allgemeine Sprachgebrauch mehr wiege als das entschiedene Eintreten für eine beide Geschlechter umfassende Erinnerungskultur empfinden die Frauen als „rückwärtsgewandt“. Der Frauengeschichtskreis erwartet von der SPD, dass sie ihren Antrag zurückzieht.