Dinslaken Sparkasse: Fusion mit Wesel rückt näher

Dinslaken · Gestern trafen sich die Verwaltungsräte der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und der Verbands-Sparkasse Wesel zu einer gemeinsamen Sitzung. Offenbar haben sie dabei einen weiteren Schritt in Richtung Fusion gemacht.

 Verwaltungsratsvorsitzender Bürgermeister Dr. Michael Heidinger und Vorstandsvorsitzender Rolf Wagner kommen einer Lösung für die Finanzprobleme der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe offenbar immer näher.

Verwaltungsratsvorsitzender Bürgermeister Dr. Michael Heidinger und Vorstandsvorsitzender Rolf Wagner kommen einer Lösung für die Finanzprobleme der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe offenbar immer näher.

Foto: Martin Büttner

Auch wenn sich die beiden Vorstände noch sehr bedeckt halten, wird eine Fusion der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und der Verbands-Sparkasse Wesel immer wahrscheinlicher. Gestern waren die Verwaltungsräte beider Häuser zu einer als "Kennenlerngespräch" deklarierten Sitzung zusammengekommen. Anschließend gab's eine abgestimmte Erklärung der Sparkassenvorstände, in der zwar mit keinem Wort von der finanziellen Schieflage des Dinslakener Geldinstituts die Rede ist, die sich allerdings durchaus so interpretieren lässt, dass eine Fusion das gemeinsame Ziel der beiden Sparkassen und der politischen Vertreter ihrer Gewährträgerkommunen in den jeweiligen Verwaltungsräten ist.

"Die Verwaltungsräte der Verbandssparkasse Wesel und der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe haben einmütig die beiden Sparkassen mit der Prüfung strategischer Optionen zur erfolgreichen Gestaltung der Zukunft beauftragt", heißt es in der Erklärung. Man sondiere, so Verbands-Sparkassenchef Friedrich Wilhelm Häfemeier, gemeinsam mit den Kollegen aus der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe "mögliche Optionen zur nachhaltigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit der beiden Sparkassen in der Region sowohl im Vertrieb als auch in der Leistungserstellung bis hin zu einer Fusion".

"Wir werden gewissenhaft und gründlich prüfen, welche Chancen und Risiken ein Zusammengehen der Sparkassen bedeutet. Im Ergebnis wollen wir einen echten Mehrwert für die Region schaffen", ergänzt der Dinslakener Vorstandsvorsitzende Rolf Wagner. Mit konkreten Ergebnissen sei aber nicht vor Juli zu rechnen. Begründet werden diese Bemühungen damit, dass Niedrigzinsen, weiter zunehmender Wettbewerb im Firmen- und Privatkundengeschäft sowie steigende regulatorische Anforderungen zu permanenten Veränderungen bei Banken und Sparkassen führten. Durch ihren öffentlichen Auftrag und die hohen Marktanteile in ihren Geschäftsgebieten seien vor allem die Sparkassen der Eckpfeiler für eine nachhaltige Stärkung eines Wirtschaftsraums und müssten sich darum im Besonderen den künftigen Herausforderungen stellen.

Damit ist allerdings in erster Linie die Motivation für das Interesse der Weseler Verbandssparkasse an einer möglichen Fusion beschrieben. Die Dinslakener treibt bekanntlich noch anderes um. Sie müssen für das Geschäftsjahr 2014 einen Verlust in Höhe von sieben bis neun Millionen Euro verkraften und brauchen dringend frisches Kapital in Höhe von 35 Millionen Euro, um handlungsfähig zu bleiben. Über Möglichkeiten, wie das Dinslakener Finanzproblem im Rahmen einer Fusion gelöst werden könnte, ist nach Informationen der Rheinischen Post zwar gestern in der Sitzung der Verwaltungsräte schon intensiv gesprochen worden. Über konkrete Inhalte ist aber Stillschweigen vereinbart worden.

(RP)
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