Dinslaken Jeder Jugendliche braucht seinen Platz

Dinslaken · Zum sommerlichen Empfang hatte Dinslakens Bürgermeister Michael Heidinger neben Vertretern des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens diesmal junge Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren eingeladen.

Sommerlicher Empfang des Dinslakener Bürgermeisters
Foto: Heinz Schild

Es ist eine Binsenweisheit, dass die Jugend unsere Zukunft ist. In Dinslaken ist es eine unbestrittene Übereinkunft, dass hier alles dafür getan wird, den Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Bildung und Ausbildung zu ermöglichen. Millionen Euro werden deshalb in Schulen und Kindergärten investiert. „Gerade hier sind wir die Vorzeigestadt in NRW“, stellte Bürgermeister Michael Heidinger beim sommerlichen Empfang fest, der am Dienstag Abend im Burginnenhof stattfand.

Zu dieser lockeren Zusammenkunft unter freien Himmel waren neben Vertretern des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt diesmal junge Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren eingeladen, die sich für die Gesellschaft engagieren, die auf ihren Gebieten aktiv sind, dort Verantwortung übernehmen und das Leben in Dinslaken mitgestalten. Ein Abend der Begegnung, des Kennenlernens und des Netzwerkens sollte es werden.

Sommerlicher Empfang des Dinslakener Bürgermeisters
Foto: Heinz Schild

Zu den jungen Gästen gehörten bespielsweise Jugendliche, die sich in ihren Schulen engagieren, die sich für soziale Projekte einsetzen; junge Menschen, die in den Kirchengemeinden aktiv, bei den Pfadfindern oder anderen kirchlichen Guppen. Ebenso begrüßte Heidinger junge Spielplatzpaten Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments, die Abgesandten der Jungendorganisationen der politischen Parteien sowie Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend debattiert“, junge Leute aus den Sportvereinen, Mitglieder von THW, Jugendrotkreuz, DLRG und Jugendfeuerwehr. Ebenso willkommen hieß er Jugendliche aus den Häusern der offenen Tür, junge Menschen, die sich kulturell betätigen, erfolgreiche Nachwuchsmusiker, junge Filmemacher, Jugendliche aus dem Parkwerk-Projekt, das SYLS-Team sowie die diesjährige Pumpenmarie aus der Altstadt.

In seiner Rede ging der Bürgermeister auf die Bedeutung der jungen Menschen in der Gesellschaft ein. Dabei betonte er, dass es nicht reiche, alles für die Jugend zu tun, „wir müssen es auch mit den Jugendlichen tun“. Denn junge Menschen bräuchten nicht nur Bildung und Ausbildung, sie bräuchten auch einen Platz in der Gesellschaft. Dabei gehe es nicht um einen Platz, der ihnen von der älteren Generation zugewiesen werde, sondern um einen, „den sie sich selbst suchen und den sie sich auch erkämpfen“. Es sei die Aufgabe der Älteren, diesen Platz anzuerkennen, ihn wertzuschätzen und „dabei gegebenenfalls auf den eigenen Plätzen ein Stück zur Seite zu treten“, sagte Bürgermeister Heidinger. Von der älteren, der aktiven und gestaltenden Generation verlangte das Stadtoberhaupt, mit den Jugendlichen zu sprechen und ihnen Entscheidungsspielräume zu gewähren. An die Älteren richtete er die Botschaft: „Es gibt sie schon, die nächste Generation, sie steht in den Startlöchern und hier ist sie.“ Den Jüngeren versicherte er: „Ihr gehört zu Dinslaken, ihr seid Teil unserer Stadtgesellschaft und ihr seit heute auf Augenhöhe mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft.“

Heidinger sprach sich dafür aus, dass Jugendliche die Möglichkeit haben sollen, sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Er forderte Wertschätzung für diejenigen ein, die ein freiwilliges Jahr leisten oder sich ehrenamtlich engagieren. „Wir brauchen in unserer Gesellschaft das gesellschaftliche Engagement von allen“, stellte der Bürgermeister fest. Er plädierte für die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht: „Denn 15 Monate des eigenen Lebens im Dienst der Gemeinschaft, das sollte zu den Grunderfahrungen eines jeden jungen Menschen in unserem Staat gehören.“ Diese Dienstpflicht dürfe nicht als Zwang oder lästige Verpflichtung angesehen werden, von der man sich notfalls freikaufen oder zurückstellen lassen könne. Sie müsse vielmehr so selbstverständlich wie die allgemeine Schulpflicht oder die Pflicht zum Steuerzahlen sein. Sicher war sich Heidinger, dass jemand, der 15 Monate für die Allgemeinheit unterwegs gewesen sei, nicht zu denen gehören werde, der Polizisten anspucke, Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit behindere oder Obdachlose anzünde. Das Stadtoberhaupt appellierte an alle Generationen, sich für das Gemeinwesen einzusetzen.

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