Dinslaken/Voerde Serie von Raubüberfällen reißt nicht ab

Dinslaken/Voerde · Ein Mann stürmt das Lokal, bedroht Angestellte mit einer Schusswaffe, fordert Geld und verschwindet mit der Beute. Zwei Imbissstuben in Dinslaken und Voerde hatte es schon erwischt. Jetzt war eine Pizzeria in Voerde an der Reihe.

 An der Hindenburgstraße in Friedrichsfeld: Hier spielte sich der zweite Raubüberfall ab. Die Angestellte, die der Täter mit der Pistole bedrohte, erlitt einen Schock und ist erst einmal dienstunfähig.

An der Hindenburgstraße in Friedrichsfeld: Hier spielte sich der zweite Raubüberfall ab. Die Angestellte, die der Täter mit der Pistole bedrohte, erlitt einen Schock und ist erst einmal dienstunfähig.

Foto: Martin Büttner

Ist es immer ein und derselbe oder gibt es unterschiedliche Täter, die in den vergangenen Tagen die bewaffneten Raubüberfälle in Dinslaken und Voerde verübten? Diese Frage vermag die Polizei beim jetzigen Stand der Ermittlungen noch nicht genau zu beantworten. Weil sich die Täterbeschreibungen der Zeugen jedoch ähneln, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es immer derselbe Täter war, der erst im Hagengrill in Dinslaken, dann in einer Imbissbude an der Hindenburgstraße in Friedrichsfeld und zuletzt am Dienstag in einer Pizzeria an der Friedhofstraße in Voerde auf Beutezug ging. "Wir ermitteln in alle Richtungen, aber es ist gut möglich, dass es sich nur um eine Person handeln könnte", sagt die Pressesprecherin der Polizei, Sabine Vetter.

Bei seinem letzten Überfall am Dienstag betrat der Unbekannte um 22.04 Uhr die Pizzeria und bedrohte eine 41 Jahre alte Angestellte sowie einen 53-jährigen aus Voerde. Er hielt ihnen eine Schusswaffeunter die Nase, forderte die Herausgabe von Geld und flüchtete anschließend mit der Beute in Richtung Rönskenstraße. Nicht nur der Tathergang ist mit den beiden Fällen zuvor vergleichbar, auch die Beschreibung des maskierten Täters, der dunkel gekleidet war und zwischen 1,80 und 1,90 Meter groß ist, wiederholt sich.

Die Beute bei solchen Überfällen ist eher gering. Wenn ein Täter sich dennoch dem Risiko aussetzt geschnappt zu werden und wegen bewaffneten Raub+überfalls zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt zu werden, liegt die Vermutung nah, dass es sich um einen Fall von Beschaffungskriminalität handelt. "Der Täter steht bei einem Überfall immer unter Stress und man weiß nie, wozu er in der Lage ist und ob es sich auch um eine scharfe Waffe handelt. Man muss immer vom Schlimmsten ausgehen und deshalb sollte man auch auf keinen Fall den Helden spielen und versuchen, den Täter selbst zu überwältigen, wenn man in die Lage kommt, überfallen zu werden", warnt Vetter. Die Polizeisprecherin gibt Betroffenen vielmehr den Tipp, auch in der eigenen Stresssituation eines Überfalls die Ruhe zu bewahren und sich möglichst viele Details zu merken, um später bei der Polizei eine genaue Täterbeschreibung abgeben zu können: "Als allererstes sollte man aber sein eigenes Leben schützen."

Nach den drei Überfällen binnen einer Woche kann es sein, dass der nächste Raub nicht lange auf sich warten lässt. Bislang ereigneten sich die Überfälle immer in den Abendstunden kurz vor dem Feierabend der Angestellten, als der Täter im Schutz der Dunkelheit unerkannt flüchten konnte. "Wenn jemandem schon im Vorfeld etwas verdächtig vorkommt und er noch die nötige Zeit hat, dann sollte er sofort die 110 anrufen", rät Vetter.

(gaa)
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