Dinslaken Selbstständige - verzweifelt gesucht

Dinslaken · Gründerwochen; Wirtschaftsgymnasiasten des Berufskollegs sind von Unternehmern begeistert.

Das Wirtschaftsgymnasium des Berufskollegs Dinslaken beteiligte sich zum fünften Mal als Partner der bundesweiten Gründerwoche mit einer kostenlosen Informationsveranstaltung. Drei Unternehmer der Region stellten ihre Unternehmungen und Teile ihrer Business-Pläne im Forum des Schulstandorts Wiesenstraße vor.

Der stellvertretende Schulleiter, Florian Eckert, führte in die Thematik ein: In Deutschland nehme die Zahl der Beschäftigten in Großbetrieben immer mehr ab, viele mittelständische Unternehmer suchten händeringend Nachfolger. Ziel der bundesweiten Gründerwoche sei es, junge Menschen von der Idee der Selbstständigkeit zu begeistern. Michael Bernds referierte über den Werdegang des Autohauses Bernds mit zahlreichen Niederlassungen und verschiedenen Marken am Niederrhein. Er sei 1990 gemeinsam mit seinem Bruder in die Geschäftsführung des väterlichen Betriebs eingestiegen. Anschaulich zeigte er den Einzugsbereich und die Entwicklung der verschiedenen Marken, die das Unternehmen vertreibt. Offenherzig war die Veranschaulichung, wie sich die Beschäftigtenzahl, der Umsatz, der Gewinn und das Eigenkapital seit seinem Einstieg in das Unternehmen 1990 entwickelten. Er hatte zahlreiche Tipps für Existenzgründer parat. Auch schwierige Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortete er bereitwillig, wie zum Beispiel, die nach der Spanne als Händler beim Verkauf von Neuwagen.

Die Burger Nerds, Rabat Kiwitt und Christos Zacharis, stammen aus Dinslaken, haben aber ihre Geschäfte in Walsum, Wesel und Bocholt aufgemacht. Sie berichteten unterhaltsam, wie sie nach ihrem Studium die Idee entwickelten, sich selbstständig zu machen. Ihr Businessplan sei von dem Berater der ersten Bank, bei der sie einen Kredit beantragen wollten, noch nicht einmal gelesen worden; er hätte ihnen gleich gesagt, dass sie von ihm keine Unterstützung bekämen. Aber sie hätten sich nicht unterkriegen lassen, die zweite Bank sei ein Glücksgriff gewesen.

Eigentlich hätten sie in Dinslaken starten wollen, aber der Verpächter des Lokals habe ihnen während ihrer Umbaumaßnahme schon gekündigt. Dafür wäre dann der Start in Walsum umso erfolgreicher gewesen: 500 Gäste am Eröffnungstag und mittlerweile über 100.000 Kunden.

(RP)
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