Voerde Schwimmer müssen sich in Geduld üben

Voerde · Handwerker haben im Voerder Hallenbad jetzt die neue Leiter am Sprungturm installiert, Getränke und Snacks gibt es aber nach wie vor nicht. Der geplante Automat ist immer noch nicht aufgestellt.

 Die neue Treppe am Sprungturm im Voerder Hallenbad wird montiert.

Die neue Treppe am Sprungturm im Voerder Hallenbad wird montiert.

Foto: Kempken

In gut einer Woche ist es so weit: Dann sind im Voerder Hallenbad wieder Sprünge aus drei Metern Höhe ins Becken möglich. Gestern hat die von der Stadt beauftragte Firma eine neue Leiter am gesperrten Sprungturm angebracht und oben das alte Geländer ersetzt. Am Montag, 5. September, können Besucher den Turm wieder erklimmen, weil das Hallenbad nach mehrmonatiger Sommerpause seine Türen wieder öffnet. Eine Woche später als geplant: Weil das Wetter gerade beste Bedingungen dafür bietet, draußen seine Bahnen zu ziehen, hat die Stadt entschieden, das Freibad an der Allee länger, bis einschließlich Sonntag, 4. September, zu öffnen. Auch die DLRG dürfte die Freigabe des Turms freuen, schließlich ist der Sprung aus drei Metern Höhe Bestandteil einiger Schwimmabzeichen.

Der Drei-Meter-Sprungturm stand seit beinahe einem Jahr nicht mehr zur Verfügung. Die Stadt hatte ihn gesperrt, nachdem der Gemeindeversicherungsverband moniert hatte, dass die Wassertiefe des mehr als 40 Jahre alten Hallenbades nicht ausreiche. Auch sei die Leiter zu steil und das Geländer müsse erneuert werden. Der erste Punkt kam am Ende nicht zum Tragen: Die Vorschrift, wonach die Wassertiefe bei mindestens 3,50 Meter liegen muss (im Voerder Hallenbad sind es 3,40 Meter), gilt seit dem 1. August 2004 - die Stadt kann sich darauf berufen, die damals geltenden Vorschriften eingehalten zu haben. Der Altanlagenbonus greift.

Im Fall der Leiter und des Geländers allerdings musste sie tätig werden. Dass bis zum Anbringen so viele Monate vergingen, begründete Bürgermeister Dirk Haarmann gestern unter anderem auch mit "den haushaltsrechtlichen" Bestimmungen, die der Stadt "Fesseln anlegen". Man habe zunächst die Genehmigung des Haushalts durch den Landrat abwarten müssen. Die kam im Mai. Danach sei der Auftrag zügig vorbereitet worden, erklärt Haarmann und betont, dass immer angekündigt war, dass die Installation in der Sommerpause, wenn das Hallenbad geschlossen ist, erfolgen sollte. Um die Leiter plan anbringen zu können, musste laut Haarmann zunächst der rutschhemmende Belag oben auf dem Sprungturm entfernt werden. Diese Arbeit hätte nicht im laufenden Badbetrieb erfolgen können, erläutert der Bürgermeister.

Immer noch nicht in die Tat umgesetzt ist der von der Stadt verfolgte Alternativplan, im Hallenbad einen Automaten zu installieren, an dem Getränke und Snacks gezogen werden können. Vor einem Jahr hatte der erste Betriebsleiter des Kommunalbetriebs Voerde, Wilfried Limke, erklärt, dass nach der Sommerpause etwas für die Hallenbadnutzer bereit stehen werde. Die Überlegung, einen Automaten zu installieren, geht darauf zurück, dass die Stadt keinen Nachfolger für die seit etwa zwei Jahren verwaiste Cafeteria gefunden hat. In Zeiten der Haushaltssicherung sei nicht so vieles möglich, gibt Haarmann zu bedenken. Es handele sich um eine freiwillige Leistung. Für den Verwaltungschef ist es eine Frage der Kundenfreundlichkeit, in einem Hallenbad ein solches Angebot vorzuhalten. Man suche nach einem Modell, bei dem die Stadt den Automaten "nicht selbst betreiben" muss, sondern alles in der Hand des betreffende Unternehmers liegt.

(RP)
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