Dinslaken Schulleiter wollen mehr Mitsprachemöglichkeit

Dinslaken · Die Dinslakener Schullandschaft ist in Bewegung. Die Schulleiter begrüßen das, wollen aber Möglichkeiten, sich einbringen zu können.

 Die Dinslakener Schuleiterinnen und -leiter legten gestern ein Eckpunktepapier zur Schulentwicklung vor.

Die Dinslakener Schuleiterinnen und -leiter legten gestern ein Eckpunktepapier zur Schulentwicklung vor.

Foto: Martin Büttner

Sie sehen sich nicht auf Konfrontationskurs mit der Stadt. Im Gegenteil: Sie wollen ihre Kompetenzen einbringen, um das Optimale für Dinslakens Bildungslandschaft zu erreichen, wie Bernd Saalfeld, Leiter des Hiesfelder Gymnasiums, betonte. In seiner Schule waren gestern die Leiter und Leiterinnen der Dinslakener Grund- und weiterführenden Schulen zu einer Klausurtagung zusammengekommen, um ihre Position im laufenden Schulentwicklungsprozess zu beschreiben.

Die Pädagogen begrüßen, dass die Stadt einen offenen Diskurs über die pädagogische und räumliche Zukunft der Schulen in Dinslaken ermöglicht hat und dass umfangreiche Investitionen in die Schulen geplant sind.

Sie zeigten sich allerdings auch irritiert "über die mangelnde Transparenz und unzureichende Einbeziehung der Dinslakener Schulen", wie es in dem gemeinsamen Eckpunktepapier heißt.

Die bisherigen Standortkonferenzen an den einzelnen Schulen hätten Zweifel an der Offenheit der Prozesse aufkommen lassen. Offene und umfangreiche Beratungen in den einzelnen Schulen unter Einbeziehung der Gremien seien in dem vorgegebenen Zeitrahmen nicht möglich gewesen. Zudem dränge sich der Eindruck auf, dass pädagogische Faktoren zwar angehört worden seien, finanzielle Faktoren aber ein deutlich stärkeres Gewicht hätten. Pädagogische Bedenken seien an vielen Stellen mit wirtschaftlichen Erwägungen zurückgewiesen worden.

Die Schulleiter dagegen fordern, "die zurückgehenden Schülerzahlen als Chance zur Realisierung verbesserter Unterrichts- und Erziehungskultur zu begreifen". Und sie wollen intensiv mitreden dürfen, um diese Chance zu nutzen.

So fordern sie einen "Arbeitskreis kommunale Schulentwicklung" mit Vertretern aus Verwaltung, Politik und Schulleitungen, außerdem Präsenz und Rederecht je eines Vertreters pro Schulform im Schulausschuss.

"Wir müssen die äußere und die innere Entwicklung der Schulen zusammenbringen", sagte Saalfeld. Gerade bei Letzterem sei die Kompetenz der Schulleitungen gefragt. Schulentwicklung sei mehr als Gebäudesanierung. Es gehe darum, Investitionen so zu lenken, dass sie Möglichkeiten für innovative pädagogische Arbeit ermöglichten.

Als "offene Flanke" der Dinslakener Schulentwicklung sehen die Schulleiter das fehlende Inklusionskonzept, das schulübergreifend entwickelt werden müsse. Zu den Forderungen der Schulleiter gehört außerdem, dass ein Fortbildungsforum aller Dinslakener Schulen für pädagogische Mitarbeiter geschaffen wird. Auch bedürfe es eines kommunalen Personalkonzepts für Schulsozialarbeit, Integrationshelfer, Sekretariate, Schulbibliotheken, Hausmeister, und PC-Netzwerker.

(RP)
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