Dinslaken Schulleiter hoffen jetzt auf einen Runden Tisch

Dinslaken · Enttäuschung nach Ratsbeschluss, aber auch Wille zur weiteren Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung

Dass Dinslakens Politik beschlossen hat, eine Sanierungsgesellschaft zu gründen, die 30 Millionen Euro in die Sanierung der Dinslakener Schulen investieren wird, werten sie "uneingeschränkt" als gute Nachricht, dennoch machen sie keinen Hehl daraus, dass sie enttäuscht sind. Im Namen des Arbeitskreises, in dem sich alle Dinslakener Schulen zusammengeschlossen haben, zogen gestern die Schulleiter Gabriele Lützenkirchen-Modrow (Gartenschule), Bernd Saalfeld (Gymnasium Hiesfeld), Hans-Ulrich Wangerin (Ernst-Barlach Gesamtschule) und Jens Weidler (Fröbelschule) eine Bilanz der etwa zweijährigen Diskussion über die Entwicklung der Schulen.

Sie erinnerten dabei noch einmal an die Auftaktveranstaltung des Diskussionsprozesses, die von der Verwaltung so angelegt worden sei, dass sie nur als Auftrag an die Schulen hätte verstanden werden können, das pädagogisch Wünschbare zu planen. Dieser Eindruck sei durch die von der Verwaltung eingeladenen Experten und Besuchsfahrten zu Musterschulen nur noch verstärkt worden. Mit großem Enthusiasmus und einem enormen Arbeitsaufwand seien die Schulen daraufhin an die Arbeit gegangen. Erste Irritationen habe es dann schon während der sich für jede einzelne Schule anschließenden Standortkonferenzen gegeben, als die Verwaltung Ideen präsentiert habe, die die Schulen völlig überrascht hätten – wie etwa die Verlegung der Dorfschule ins Gebäude der Hiesfelder Realschule.

Dass der letztlich ermittelte Sanierungsbedarf in Höhe von 60 Millionen Euro nicht finanzierbar gewesen ist, können die Schulleiter noch akzeptieren, nicht aber, dass die Vorschläge der Schulen zur Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel nicht hinreichend berücksichtigt worden seien. Stattdessen habe die Politik zum Schluss eine Prioritätenliste durchgesetzt, bei der nicht erkennbar sei, nach welchen Kriterien die Mittel verteilt worden seien.

Für die Zukunft erhoffen sich die Schulleiter, dass sich Verwaltung und Politik kommunikationsbereiter zeigen. Nach der getroffenen Ratsentscheidung blieben viele offene Fragen. Etwa die, was aus den Schulen wird, die jetzt nicht in die Sanierungsgesellschaft aufgenommen wird und welche Möglichkeiten es gibt, notwendige Bauvorhaben an den Schulen auch außerhalb der Gesellschaft zu realisieren. Die Schulen erhoffen sich, dass ein Runder Tisch, an dem neben Politik und Verwaltung auch sie beteiligt sind, die weitere Schulentwicklung begleiten wird. "Unser Angebot zur konstruktiven Zusammenarbeit steht", sagte Weidler.

(RP)
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