Viele Einrichtungen nutzen das Angebot nicht Schulen können Übersetzungshilfe bekommen

Dinslaken · Ein Integrationsprojekt, von dem alle Schulen in Dinslaken profitieren können, geht ins dritte Jahr. Bisher haben auf das Angebot „Mobile Übersetzung im Schulalltag“ nur sechs Schulen zurückgegriffen, obwohl es für alle Einrichtungen unentgeltlich da ist.

 Schulen können für Elterngespräche auf Dolmetscher zurückgreifen (Symbolbild).

Schulen können für Elterngespräche auf Dolmetscher zurückgreifen (Symbolbild).

Foto: DPA

Das Angebot: Es stehen ehrenamtliche Übersetzer zur Verfügung, damit Lehrkräfte sich mit Eltern verständigen können, die kein oder wenig Deutsch sprechen. „Sie werden viel an Elternsprechtagen eingesetzt, aber es kann auch um Konfliktgespräche gehen, die spontan anstehen“, erklärt Matthias Dottuck vom Internationalen Bund, der das Projekt ausführt. Auch für reine Informationsübermittlung sind die Dolmetscher da, etwa, wenn es um den nächsten Wandertag oder andere organisatorische Fragen geht. „Eigentlich für jedes Gespräch, bei dem es Sprachbarrieren gibt“, so Dottuck.

Profitieren könnte davon vermutlich jede Schule. Es habe sich gezeigt, dass es häufig weniger Kommunikationsprobleme mit Kindern und Jugendlichen gebe, „sondern vor allem, wenn es zum Elternkontakt kommt“. Die „Mobile Übersetzung“ wurde zunächst im September 2018 an drei Modellschulen erprobt und später auf alle Schulen ausgeweitet.

Es gibt sechs Übersetzerinnen und Übersetzer, die insgesamt zehn verschiedene Fremdsprachen beherrschen. Sie alle wurden für ihr Ehrenamt außerdem zum Schulsystem in Nordrhein-Westfalen und über die Grundsätze einer neutralen Übersetzung von Gesprächsinhalten fortgebildet. Die Übersetzung könne persönlich vor Ort, telefonisch oder via Skype erfolgen, beschreibt die Stadt Dinslaken.

Die Stadt übernimmt die Finanzierung des Projektes ab März für den Rest des Jahres komplett mit einem Betrag von etwa 7500 Euro. Initiatorin des Projektes ist Nadia Kraam, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte am Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Wesel.*

*In einer früheren Version dieses Textes hieß es, dass zusätzlich zu städtischen Mitteln auch Bundesmittel in das Projekt flössen. Das ist nicht richtig, wir haben diesen Punkt korrigiert.

(szf)
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