Dinslaken "School's Out" - Festival lockt kaum Publikum

Dinslaken · Von der Kathrin-Türks-Halle zog die Rock-Party in die Jugendkneipe "Huberts" an die Trabrennbahn. Der neue Standort wird von den Jugendlichen noch nicht richtig angenommen.

 Auch "Shortbus" versuchten mit ihrem Auftritt Partystimmung ins "Hubert's" zu zaubern.

Auch "Shortbus" versuchten mit ihrem Auftritt Partystimmung ins "Hubert's" zu zaubern.

Foto: martin Büttner

Eigentlich war das Konzept des School's Out Festivals gut überlegt: Eine Feier zum Beginn der Schulferien für Jugendliche und das Ganze in der neuen Jugendkneipe der Stadt. "In der Kathrin-Türks-Halle haben sich die Jugendlichen sehr verteilt und es wurden immer weniger. Ich war der Meinung, eine Jugendkneipe wäre für die Altersgruppe ein ansprechenderer Raum", erklärte Delia Kirchhoff die Idee. Die Mitarbeiterin des Fachbereichs Kultur der Stadt Dinslaken organisierte das Festival zum Ferienstart zum ersten Mal und setzte neue Ideen um. "In der Vorbereitung lief alles sehr gut und mit der Caritas, die sich ebenfalls beworben hatte, um das Festival zu übernehmen, lief die Organisation ohne Probleme", sagte Delia Kirchhoff.

Gegen 21 Uhr war die Stimmung im "Huberts" an der Trabrennbahn auch noch relativ gut. Während "Extraschicht" mit wuchtigen Gitarrenklängen die Bühne rockten, fanden sich in der Jugendkneipe und vor deren Eingang relativ viele junge Gäste. Vor der Bühne tanzten die jungen Besucher zur Musik oder unterhielten sich an den etwas ruhigeren Plätzen im Gebäude. "Bisher waren etwa 140 Jugendliche da, aber wir rechnen damit, dass es noch mehr werden", sagte Delia Kirchhoff.

Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte. Zwar kamen noch einige Jugendliche zum "Huberts", machten aber teilweise nur kurz vor der Tür Station und kehrten dann wieder um. "Fünf Euro für ein bisschen Musik und 1,50 Euro für ein Bier?", wandte sich ein Jugendlicher vor der Tür an seine Freunde. "Da können wir auch irgendwo anders hingehen und etwas trinken."

Gesagt, getan. Mit dem Kehraus für die Besucher unterhalb der Altersgrenze von 16 Jahren um 22 Uhr lichteten sich die Reihen deutlich. So spielten "Villains Crushing" die zweite Hälfte ihres Auftritts vor nur noch rund 50 Zuschauern. Auch hier standen rockige Klänge im Vordergrund, und einige Zuschauer tanzten noch vor der Bühne mit. Davon ließen sich zumindest die Mitglieder der auftretenden Bands nicht ihre Stimmung verderben. "Wie geht es Euch denn so, kurz vor dem Weltuntergang?", ulkte "Villains Crushing"-Gitarrist Basti auf der Bühne. Nach dem Auftritt der Lokalmatadore folgte eine weitere Auflösungserscheinung beim Publikum, dass beim ersten Lied der Band Hometöwn Heroes nur noch in Schulklassen-Stärke vor der Bühne stand. Keine schöne Situation für die auftretenden Musiker — und für die neuen Organisatoren.

(RP/ac)
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