Dinslaken/Mettmann Schöner schwimmen im Naturbad

Dinslaken/Mettmann · Sollte Hiesfeld ein neues Freibad bekommen, kann der TV Jahn sich vorstellen, es zu übernehmen und zu betreiben.

 Das Naturfreibad in Mettmann ist ein Attraktion. Die Dinslakener SPD-Fraktion hat sich das Bad zusammen mit einigen Gästen angeschaut und zeigte sich von der Anlage beeindruckt.

Das Naturfreibad in Mettmann ist ein Attraktion. Die Dinslakener SPD-Fraktion hat sich das Bad zusammen mit einigen Gästen angeschaut und zeigte sich von der Anlage beeindruckt.

Foto: Andreas Endermann

Die Idee, das Hiesfelder Freibad in ein Naturbad umzuwandeln, gewinnt zunehmend Anhänger. Mitglieder der SPD-Fraktion besichtigten in dieser Woche das Naturfreibad in Mettmann und waren von dem, was sie dort sahen, beeindruckt. An dieser Informationsfahrt nahmen auch Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, Dinbad-Geschäftsführer Andreas Heinrich und Dietrich Hülsemann, Vorsitzender des TV Jahn Hiesfeld, teil. Hülsemann bekräftigte, dass der Sportverein sich durchaus vorstellen kann, "das Bad zu betreiben, auch wenn sich die Überlegungen noch ganz am Anfang befinden. Wir sind gesprächs- und kooperationsbereit". Allerdings könne der TV Jahn erst aktiv werden, wenn die Stadt sich entschieden habe, ob sie am Hiesfelder Standort ein neues Bad baue.

Nach den ersten Überlegungen müsste die Stadt das Bad bauen und auch die Betriebskosten übernehmen. Der Sportverein würde für die Betriebsführung zuständig sein und Personal - im Rahmen seiner Möglichkeiten - stellen, beispielsweise für Kasse und Reinigungsarbeiten. Schwimmmeister und Rettungsschwimmer müssten von der Kommune gestellt werden. Gleiches gilt für das technische Personal. Im Schulterschluss mit der Stadt und mit Unterstützung der Dinbad, der Dinslakener Bädergesellschaft, die das Hiesfelder Freibad gepachtet hat und das DINamare betreibt, kann sich Dietrich Hülsemann vorstellen, dass der Sportverein das Bad dann übernimmt. Von diesem Engagement verspricht er sich einen Imagegewinn für den TV Jahn und eine deutliche Kostenersparnis für die Kommune. "Wir haben in unseren Reihen viele Leute, die rüstig sind und sich einbringen könnten." Dem Naturfreibad in Mettmann bescheinigte er "Badevergnügen pur" und bewertete die Anlage als "eine gelungene Sache". Auch wenn die Stadt sich entschließen sollte, in Hiesfeld ein normales Freibad zu errichten, könnte der TV Jahn nach Einschätzung seines Vorsitzender als Betreiber fungieren.

Ilse Obecny, Vorsitzende des Freibadvereins, will sich für das Naturbad stark machen. Sie geht davon aus, dass die Kommune die Kosten von drei bis 3,4 Millionen Euro stemmen kann, wenn sie Fördergelder erhält. "Ich glaube, dass das Naturbad eine richtige Bereicherung für Dinslaken sein wird", sagte Obecny, Die Alternative wäre für sie, gar kein Bad in Hiesfeld zu haben, denn die Zeit des jetzigen Freibades, das wegen seines maroden Zustandes in dieser Saison gar nicht geöffnet werden konnte, sei vorbei. Da es geschlossen ist, kann der Freibadverein seinen Mitgliedern auch keine Aktivitäten wie Wassergymnastik und Kinder-Schwimmkurse anbieten. Für den Spätsommer will der Vereinsvorstand zu einer außerordentlichen Versammlung einladen und den Mitgliedern die Auflösung des Vereins vorschlagen, wie Iris Obecny gestern der RP erklärte. Welche Entscheidung die Mitglider auch treffen, zum Ende des Jahres will sich Iris Obecny aus dem Vereinsvorstand zurückziehen, da die Pflege ihres schwer kranken Mannes viel Zeit und Kraft in Anspruch nimmt.

"Wir sind gerne bereit, an allen konstruktiven Lösungen mitzuarbeiten", erklärte Dinbad-Geschäftsführer Andreas Heinrich. Welche Lösungen in Betracht kommen, das hängt von den Ergebnissen der Gutachten ab, die gegenwärtig zum Naturbad sowie zur Ertüchtigung des Beckens und der Technik des bestehenden Bades erarbeitet werden.

(RP)
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