Reportage Am Montag Schlaglöcher sind bald Geschichte

Dinslaken · Von vielen Verkehrsteilnehmern wird die kleine Stichstraße an der Ecke von Buchenstraße und Eichenstraße gar nicht wahrgenommen. Weil auf dem kurzen Stück eine Beleuchtung fehlt, sollen nach Aussage von Anwohnern sogar zur Hilfe gerufene Krankenwagen schon vorbeigefahren sein.

 Die Anwohner atmen auf: Die Buckelpiste an der Buchenstraße wird endlich ausgebaut.

Die Anwohner atmen auf: Die Buckelpiste an der Buchenstraße wird endlich ausgebaut.

Foto: Martin Büttner

Dabei ist die Stichstraße der städtische Zufahrtsweg zu den Häusern der Buchenstraße 63P bis T, in denen viele ältere Menschen leben. Warum die Straße so oft nicht wahrgenommen wird, liegt wahrscheinlich vor allem an ihrem Zustand, denn seit über 20 Jahren ist sie nicht mehr als ein unbefestigter Schotterweg mit tiefen Schlaglöchern. Doch damit ist bald Schluss: Am vergangenen Freitag begann die Firma Völkers aus Kalkar mit den Bauarbeiten.

Am Anfang der Straße steht noch ein Schild mit der Aufschrift "Befahren und betreten auf eigene Gefahr", das mit "Der Bürgermeister" unterschrieben ist. Das stammt weder von Dr. Michael Heidinger und es wurde auch bestimmt nicht von dessen Vorgängerin Sabine Weiss aufgestellt. Aber es zeigt, wie lange die Anwohner schon mit der Buckelpiste zu ihren Hauseingängen zu kämpfen haben. "Es steht vorne auch noch ein zweites Schild, das es nicht erlaubt, hier schneller als zehn Stundenkilometer zu fahren. Aber so schnell kann man hier überhaupt nicht fahren, wenn man nicht sein Auto beschädigen möchte. Eigentlich geht es nur im Schritttempo. Manchmal erspare ich mir die Tortur und parke lieber am Straßenrand direkt an der Buchenstraße, anstelle hinter dem Haus gleich vor meiner Haustüre", sagt Jens Flores und weist auf die Schlaglöcher auf dem 45 Meter langen Stück hin.

Wenn die Löcher zu tief wurden, haben die Anwohner sie teilweise selbst sporadisch mit Sand und Lehm befüllt, doch stellte dies alles andere als eine Dauerlösung dar: "Beim nächsten Regenguss wurde die Füllung aus den Löchern gespült und wir hatten eine schöne, gelbbraune Seenlandschaft."

Nun wandelt die Firma Völkers die mehr als 20 Jahre alte Dauer-Baustraße zu einer richtigen gepflasterten Straße mit sechs Stellplätzen um. Zunächst wird ein halber Meter der Oberfläche abgetragen, dann wird die Straße mit einer 25 Zentimeter dicken Schicht aus Hochofenschlacke gefüllt, anschließend folgt die Bepflasterung. "Für den Auftrag sind vier Wochen eingeplant, aber wenn das Wetter mitspielt, es keinen Frost gibt und nicht viel regnet, dann können wir auch in drei fertig sein", erklärt Vorarbeiter Mahmut Ezer, der versuchen möchte, die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten: "Wenn wir tagsüber arbeiten, wird die Zufahrt gesperrt. Aber am Abend sollte das Stück fast immer befahrbar sein."

Kosten wird der Bau rund 55 000 Euro, an denen sich die Eigentümer abhängig von der Größe ihrer Grundstücke mit 7 Euro pro Quadratmeter der Fläche beteiligen. Für die Unterhaltung und Reparatur des Schotterwegs auf städtischem Grund machte die Stadt bislang auch die Eigentümer und deren Anwohner verantwortlich, denn nachdem ein privater Erschließungsträger die Objekte an dem Zufahrtsweg in den 90er Jahren gebaut und einzeln verkauft hatte, waren sie in der Unterhaltungspflicht, die provisorische Straße in einem guten, verkehrssicheren Zustand zu erhalten.

Ob die neue Straße dann in einem Monat auch über eine Beleuchtung verfügt, konnte Stadtsprecher Horst Dickhäuser nicht beantworten, doch er versprach, den Vorschlag weiterzuleiten.

Laternen wären im Notfall nicht für Krankenwagen hilfreich, sondern auch für die Spaziergänger, die mit ihren Hunden gerne den Verbindungsweg zum Gewerbegebiet Drei Eichen nutzen. Wie Vorarbeiter Mahmut Ezer ankündigt, befindet sich auch für den Weg eine Bepflasterung in Planung.

(gaa)
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