Dinslaken Salonlöwen brüllen zur Freude des Publikums

Dinslaken · Kurzweilige Musikcomedy im kleinen Theater "Halbe Treppe" in Lohberg gefiel den Besuchern am Samstagabend richtig gut.

 Sebastian Coors wusste mit seinen Liedern im Stil der 20er Jahre das Publikum zu begeistern.

Sebastian Coors wusste mit seinen Liedern im Stil der 20er Jahre das Publikum zu begeistern.

Foto: Joosten

Klavierklänge im Stil der 20er Jahre und ganz viel (Selbst-) Ironie und Witz wurden dem Publikum Samstagabend im Theater "Halbe Treppe" in Lohberg geboten. Denn die "Salonlöwen" Sebastian Coors und Norbert Lauter (Klavier) hangelten sich im Programm stets mit einem Augenzwinkern von Lied zu Lied. Im kleinsten Theater am Niederrhein war das Publikum zwar übersichtlich, dafür aber bestens aufgelegt. Insgesamt herrschte eine gemütliche, schon fast familiäre Stimmung in der alten Schule.

Coors und Lauter präsentierten sich erfrischend selbstironisch: "Mein Pianist ist - so scheint mir - ein Sadist", singt Coors. Im Gegenzug antwortet Lauter: "Mein Vokalist ist so schrecklich schnell bepisst!" Ausgelassenes Lachen im Publikum war die Antwort darauf. Überhaupt entwickelten sich die gespielten Sticheleien zwischen Coors und Lauter zum Running Gag des Abends.

Und auch das Publikum wurde nicht verschont: "Sie haben gelebt, der ein oder andere schon recht lange", stichelt Coors augenzwinkernd und entlockt den Zuschauern damit den ein oder anderen Lacher. Die Ironie als Motiv zog sich durch den gesamten Abend.

Die Themen waren breit gefächert. Von dem Schrecken der eigenen Mutter auf Facebook über das Kochen als Methode der Stressbewältigung zum RTL-Dschungelcamp. "Irgendwann werd' ich auch mal in Australien sein, ich gehe dann ins Dschungelcamp, wo ich mich dann als dumm bekenn", singt Coors fröhlich untermalt vom Klavierspiel im Stil der 20er Jahre.

Auch die übermäßige Handynutzung vieler Menschen wurde thematisiert: "Schau doch nicht immer auf dein Smartphone", mahnt Coors. "Schau doch mal zu mir!" Er zupft seine Fliege zurecht. Dann die Frage ans Publikum, wie viele Männer heute Abend von ihren Frauen mitgeschleppt worden seien? Niemand meldet sich. "Das ist Dinslaken!", ruft jemand. Das Publikum applaudiert zustimmend.

Sebastian Coors erzählt in der Pause, dass er im März vergangenen Jahres mit diesem Programm angefangen habe. Vorher habe er als Schauspieler gearbeitet. Und vor drei Jahren habe er dann damit begonnen, eigene Lieder zu schreiben. "Das macht mir sehr viel Spaß", fügt er hinzu.

Woher er die Inspiration für die unterschiedlichen Themen nehme? "Ganz viele Themen liegen auf der Straße und die Melodien fallen mir oft unter der Dusche ein", antwortet er.

Das Publikum war am Ende des Abends sogar so begeistert, dass es nach einer Zugabe verlangte. "Ich fand den Auftritt gut", erzählt Andrea später. Die Atmosphäre sei sehr eigen und direkt gewesen.

(RP)
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