Dinslaken Runder Tisch zur Deponie-Erweiterung

Dinslaken · Wehofen-Nord: Planfeststellungsverfahren für den dritten Bauabschnitt geht voran. ThyssenKrupp will am 24. Juni im Evangelischen Gemeindehaus Duisburger Straße die Bürger über den aktuellen Sachstand informieren.

 Das Foto zeigt den geplanten Standort des dritten Bauabschnitts der Deponie Wehofen-Nord, er verläuft parallel zu Emscher und Leitstraße in Richtung B 8. Auf dem rund 24 Hektar großen Areal sollen sechs Millionen Kubikmeter Schlacke gelagert werden.

Das Foto zeigt den geplanten Standort des dritten Bauabschnitts der Deponie Wehofen-Nord, er verläuft parallel zu Emscher und Leitstraße in Richtung B 8. Auf dem rund 24 Hektar großen Areal sollen sechs Millionen Kubikmeter Schlacke gelagert werden.

Foto: OLaf Ostermann

ThyssenKrupp Steel Europe hat seine Antragsunterlagen zur geplanten Erweiterung der Deponie Wehofen-Nord um einem dritten Bauabschnitt überarbeitet, ergänzt und bei der Bezirksregierung Düsseldorf als der zuständigen Genehmigungsbehörde eingereicht. Über den aktuellen Sachstand möchte der Stahlproduzent die Bürger informieren. Deshalb findet am Dienstag, 24. Juni, Beginn 19 Uhr, ein Runder Tisch im Evangelischen Gemeindehaus, Duisburger Straße 72, statt.

Rede und Antwort stehen den Bürgern von ThyssenKrupp Prof. Dr. Gunnar Still, Leiter Umwelt- und Klimaschutz, und Andreas Theuer, Leiter Umweltrecht. Moderiert wird die Gesprächsrunde vom evangelischen Pfarrer Jürgen Widera vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Niederrhein. Bürgermeister Dr. Michael Heidinger hat nach Aussage von Prof. Still seine Teilnahme bereits zugesagt.

Nach einem Hinweis des Regionalverbandes Ruhr (RVR) auf die nicht mehr im Betrieb befindliche Trasse der alten Lohbergbahn hatte das Verfahren geruht. "Das hat uns mindestens ein Jahr zurückgeworfen", sagte gestern Prof. Still. Denn die alte Bahntrasse, die von der ehemaligen Schachtanlage Lohberg bis nach ThyssenKrupp führt, ist noch im Regionalplan enthalten und könnte deshalb irgendwann reaktiviert werden. Dies musste ThyssenKrupp berücksichtigen. Zwischenzeitlich ist eine Lösung gefunden und in die geänderten Planunterlagen aufgenommen worden. "Es ist möglich, nachträglich einen Tunnel durch die Deponie zu bauen, wenn der dritte Abschnitt aufgeschüttet worden ist", berichtete Dr. Gunnar Still. Dazu sind Veränderungen in der Drainage des Deponie-Baukörpers erforderlich. Die Tunnellösung greift allerdings nur dann, wenn die alte Bahntrasse tatsächlich einmal wiederbelebt werden sollte, was allerdings als sehr unwahrscheinlich gilt. Sollte der Fall dennoch eintreten, würde ThyssenKrupp die Kosten für den Bau des Tunnels übernehmen.

Im Zuge der notwendigen Überarbeitung der Planungen wurden die Unterlagen um Details und Berechnungen ergänzt und der Antrag konkretisiert. Neue Messwerte wurden eingearbeitet.

Der geplante Runde Tisch ist nicht der erste seiner Art zur Deponie-Erweiterung. Im Frühjahr 2012 hatte der Duisburger Konzern bereits vier Runde Tische zu seinem Vorhaben durchgeführt und sich den Fragen der Bürger gestellt. Außerdem konnten Interessierte bei speziellen Besichtigungen auf dem Gelände an der Leistraße einen Blick hinter die Kulissen des Deponie-Betriebs werfen. "Auf Grund dieser guten Erfahrungen möchten wir interessierten Dinslakenern erneut die Gelegenheit geben, sich am 24. Juni über den aktuellen Stand bei diesem Verfahren aus erster Hand zu informieren", so Prof. Still. Er geht davon aus, dass die ergänzen Planungsunterlagen nach den Sommerferien durch die Bezirksregierung Düsseldorf offengelegt werden. Dann sind sie auch im Internet einzusehen. Still hofft, dass Ende 2015 die Genehmigung vorliegt. "Sie ist wichtig für den Stahlbereich und die Zukunft des Standorts Duisburg", so Still.

(RP)
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