Dinslaken Rückführung ohne Pfarrer

Dinslaken · Bis 2015 soll aus den katholischen Kichengemeinden Sankt Josef und Sankt Dionysius in Walsum eine Pfarrei werden. Die Menschen in Sankt Josef werden diesen Prozess wohl ohne einen Pfarrer mitmachen müssen.

Walsum Pfarrer Walter Groß wird die Gemeinde Sankt Josef in Walsum im November verlassen. Hintergrund seines Weggangs ist die bevorstehende Zusammenlegung der beiden katholischen Walsumer Gemeinden zu einer Pfarrei unter der Leitung der Gemeinde Sankt Dionysius. Als dienstältester Pfarrer in Walsum wäre Groß nur noch die Rolle als Stellvertreter geblieben. Also entschloss sich der Seelsorger schweren Herzens, seine Stelle in Walsum zu verlassen und nach Rheine zu gehen.

Verständliche Entscheidung

"Ich kann seine Entscheidung verstehen", sagt Herbert Nartmann, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats von Sankt Josef Walsum. "Auch wenn das Angebot für seine neue Stelle für uns überraschend kam." Der letzteren Aussage schließt sich auch Wilhelm Illerhaus an. "Wir hätten Pfarrer Groß gerne noch bis zur entgültigen Rückführung in die Gemeinde Sankt Dionysius behalten", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes von Sankt Josef.

Wahrscheinlich wird dem scheidenden Seelsorger kein neuer Pfarrer nachfolgen. Bis zur Vereinigung der beiden Gemeinden in einer Großpfarrei könnte das Bistum Münster einen Pfarrverwalter einsetzen, spekuliert Groß. "Wir wissen noch nicht, wer sein Nachfolger wird. Das wird erst bekanntgegeben, wenn Pfarrer Groß geht", erklärt Wilhelm Illerhaus, Ein Stück Ungewissheit in der Gemeinde. Das gilt auch, wenn es um die Rückführung von Sankt Josef in die Pfarrei Sankt Dionysius gilt. Wann diese abgeschlossen sein soll, steht noch nicht sicher fest. "Die Gespräche mit dem Bistum sind noch nicht geführt. Wir kennen den genauen Termin noch nicht", sagt Illerhaus. Frühstens Ende 2012 könnte die Gemeinde Sankt Josef in die Gemeinde Sankt Dionysius zurückgeführt werden. Spätestens 2015 soll es in Walsum nur noch eine Pfarrei geben.

Gemeinschaftliche Strukturen

"Das Tragische ist, dass hier nicht zwei Gemeinden zusammengeführt werden, sondern dass man eine von den beiden einfach auflöst", sagt Wilhelm Illerhaus. Er selbst sieht in Walsum weniger Probleme, als in einigen ländlichen Gegenden, in denen ähnliche Prozesse zur Zeit laufen. "Wir haben in Walsum schon gemeinschaftliche Strukturen, dadurch, dass wir ein Stadtteil sind", sagt er. Trotzdem wird der Zusammenschluss der beiden Gemeinden nicht unproblematisch. "Solche Prozesse sind nie einfach und die Gemeindemitglieder müssen mit eingebunden werden", sagt Herbert Nartmann. "Wir führen schon erste Gespräche mit den Verantwortlichen in Sankt Dionysius." Wilhelm Illerhaus setzt auf etwas Unterstützung von Seiten des Bistums. "Wir hoffen, dass wir einen Pfarrverwalter bekommen, der auch die Interessen von Sankt Josef bei der Rückführung gut vertreten kann."

(RP)
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