Dinslaken Rock gegen Rechts: "Wir haben die Szene im Blick"

Dinslaken · Organisiert wurde das achtstündige Musikereignis von der DGB Jugend und dem Dinslakener Bündnis gegen Rechts.

 Alternativlos gehörte zu den Bands, die bei Rock gegen Rechts aufspielten. Jan Euler sagte: Wir als Künstler können Sprachrohr und Vorbild sein."

Alternativlos gehörte zu den Bands, die bei Rock gegen Rechts aufspielten. Jan Euler sagte: Wir als Künstler können Sprachrohr und Vorbild sein."

Foto: kunkel

Am Ende ging dann noch mal so richtig die Post ab. Mit "Keep them shut" und "Breathe Atlantis" präsentierten sich im "Huberts" an der Alleestraße zwei richtig ambitionierte Hardcore-Bands, die nicht nur eine Reihe von Jugendlichen in den Saal lockten, sondern auch mit Elektronik, harten Riffs und Sound überzeugten.

"Find ich total gut, früher gab's Rock gegen Rechts regelmäßig auf dem Altmarkt, da ist mein Vater mit Galahad noch aufgetreten". Für "Atlantis"-Bassist Marvin Jost war klar, warum er mit dabei war. "Wir als Künstler können Sprachrohr und Vorbild sein", ergänzte Gitarrist Jan Euler aus Gladbeck. "Es ist wichtig, da eine klare Aussage zu treffen."

In diesem Geist waren die Auftritte aller sechs Bands zu verstehen, die unter dem Motto "Laut gegen Brauntöne" mit Musik ihr Bekenntnis zum Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit abgaben. "Gegen Rechts ist halt immer wichtig", sagte "Alternativlos"-Gitarrist Jan Schweig. Und der Bassist des Trios "Stoned Elements", Michael Nühlen, meinte dazu: "Das hab ich in verschiedene Bands immer wieder gemacht. Man muss den Leuten immer wieder sagen, dass das nicht in die heutige Zeit gehört", so der 45-jährige Voerder.

Organisiert hatte das Ganze eine Kooperation aus der DGB Jugend, dem DGB Ortsverband Dinslaken-Voerde-Hünxe mit Sabine Lüdtke und Benjamin Brunswick und das Dinslakener "Bündnis gegen Rechts". Das Konzert wurde durch den Lokalen Aktionsplan Dinslaken gefördert. "Das Zeichen ist, dass die rechte Szene, die es auch in Dinslaken und im Kreis gibt, weiß, dass es uns gibt, dass wir die im Blick haben und klar sagen. Wir sind da", war Ali Kaya vom "Bündnis gegen Rechts" vom ersten "Rechts"-Konzert seit Jahren angetan, auch wenn etwas mehr als die gut 400 Besucher über den Tag hinweg hätten sein können. Ähnlich sah es auch Felix Spreen, Jugendbildungsreferent der DGB-Jugend: "Wichtig ist, dass es Kräfte gibt, die sich denen entgegenstellen - wie beim Aufmarsch der NPD am 1. Mai oder anderen Ereignissen."

Der Musiker Pino Juliano hatte mitgeholfen, die Bands für das Konzert zusammenzuholen - und intonierte selbst mit einer zusammengewürfelten Combo zum Auftakt des achtstündigen Musikereignisses "Imagine" von John Lennon. Die Zuschauer waren begeistert.

Viel Zeit für ihren Besuch nahmen sich Bürgermeister Dr. Michael Heidinger und der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit, die sich unter's Volk mischten. Heidinger sprach ein Grußwort. "Das ist ein starkes Signal gegen Gewalt und Intoleranz", unterstrich Heidinger. Gerade Dinslaken stehe da aktuell vor Herausforderungen.

(RP)
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