Dinslaken Raus aus der City: Neues "Hinz & Kunz" bei BMW Kruft

Dinslaken · Gastwirt Martin Mettlach schließt wegen des Rauchverbots sein Lokal an der Bahnstraße und zieht einen Neubau hoch.

 Martin Mettlach zieht aufs alte Drahtwerk-Gelände um.

Martin Mettlach zieht aufs alte Drahtwerk-Gelände um.

Foto: büttner

Von den Gästen des "Hinz & Kunz" an der Bahnstraße sind viele Raucher. Weil sie sich drinnen per Gesetz keine Zigarette mehr anstecken dürfen, werden sie das vor der Tür tun. Wirt Martin Mettlach weiß, dass es zu Konflikten kommen wird, weil es beim Rauchen draußen schon mal lauter wird. "Der Ärger der Nachbarn ist nachvollziehbar und verständlich. Das neue Gesetz macht ein Miteinander fast unmöglich", sagt Mettlach.

Daher wird er seinen Oldie-Laden in der City schließen und an der Willy-Brandt-Straße als Nachbar von BMW Kruft und China-Restaurant neu hochziehen (ehemals Thyssen-Bausysteme). Die Verträge für den Grundstückskauf und die Finanzierung wurden Mitte vergangener Woche unterzeichnet. Die Bauarbeiten sollen im August beginnen.

Das neue "Hinz & Kunz" wird größer und übersichtlicher werden, und das lassen sich Heike und Martin Mettlach 750 000 Euro kosten. Das heißt: Sie haben zwei Partner gefunden, die ihnen das Projekt finanzieren. Das ist zum einen der Getränkelieferant Stams in Wesel, und zum anderen die Sparkasse Essen. "Zu unserer großen Enttäuschung und nach fast 20-jähriger Zusammenarbeit konnte oder wollte unsere Hausbank in Dinslaken das Neubauprojekt nicht unterstützen", sagt Mettlach, fügt aber noch hinzu: "Wir haben Verständnis für das vorsichtige Taktieren der Banken bei Gastronomieobjekten, denn wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind diese durchaus mit einigen Risiken behaftet."

Den Neubau plant das Architektenbüro Kortmann, das unter anderem auch den neuen Bioladen in der ehemaligen Dinslakener Feuerwache schuf. Im Prinzip wollen Heike und Martin Mettlach einen Nachbau des bisherigen "Hinz & Kunz" hinbekommen, die Stammgäste sollen mehr oder weniger auf das altbekannte Innenleben stoßen.

Die Theke wird allerdings breiter werden, so dass an zwei Seiten gezapft werden kann, und auch die Fluchtwege werden einen größeren Raum einnehmen. Vorteil des Neubaus: Alles liegt auf einer Ebene — Toiletten, Bierkeller, Küche. Nur die etwas größere Bühne muss über Stufen betreten werden, der Blick aufs Geschehen ist dann aber nicht mehr durch Pfeiler verstellt; die Bühne ist vom ganzen Laden aus offen einsehbar.

Darüber hinaus sind eine große überdachte Raucherterrasse und ein großer Biergarten geplant. Und es werden Parkplätze für Autos und Fahrräder entstehen. Das alte "Hinz & Kunz" wird erst schließen, wenn die neue Kneipe fertig ist. Eröffnen möchte Mettlach sie noch in diesem Jahr.

(RP)
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