Schulen und Kitas Dinslaken soll zweigleisig fahren: Lüften und Luftfilter einsetzen

Dinslaken · Der Dinslakener Ratsherr Thomas Giezek weist zudem auf brandschutzrechtliche Aspekte hin. Dürfen Türen in Schulen und Kitas weit offen stehen?

 Lüften allein ist für Thomas Giezek nicht die Lösung. Auch Luftfilter müssten in Kitas und Schulen aufgstellt werden (Symbolfoto).

Lüften allein ist für Thomas Giezek nicht die Lösung. Auch Luftfilter müssten in Kitas und Schulen aufgstellt werden (Symbolfoto).

Foto: dpa/Sven Hoppe

In die Diskussion um das Lüften in Schulen und Kindertagesstätten sowie den dortigen Einsatz von Luftfiltern in Zeiten von Corona hat sich nun Thomas Giezek eingeschaltet. Der Dinslakener Ratsherr reagiert damit auf die Stellungnahme der Stadtverwaltung, die sich gegen den Kauf weiterer Luftfilter ausgesprochen hat und statt dessen auf das Lüften setzt. In seiner E-Mail an Michaela Eislöffel, in der er auf brandschutzrechtliche Aspekte in Zusammenhang mit dem Lüften aufmerksam macht, bittet Giezek die Bürgermeisterin, den von ihm angesprochenen Sachverhalt zu prüfen.

Er vertritt nämlich die Ansicht, dass das von der Kommune propagierte Lüften und Querlüften in „fast allen Schulen und Kitas nicht möglich ist, da die meisten Türen einen Ausgang zu einem langgezogenen Flur“ hätten, dies aus brandschutztechnischen Gründen.

Da müssten die Türen, die weit zu öffnen seien, damit der erforderliche Durchzug für den gewünschten Luftaustausch entstehe, geschlossen bleiben. Der Verwaltung hält er vor, diesen Aspekt zu verschweigen oder zu ignorieren. Werde aus Klassenzimmer oder anderen Räumen in den Flur gelüftet, müsste auch der Flurbereich danach regelmäßig belüftet werden, damit sich nicht dort eine Viruskonzentration einstelle. Für den Luftaustausch seien geöffnete Türen notwendig, doch hat Giezek Zweifel, dass dies entsprechend den Brandschutzvorschriften überhaupt zulässig ist. Deshalb fordert er die Stadtverwaltung auf, diesen Punkt zu untersuchen und zu klären.

Nach Ansicht des Ratsherrn ließen sich zudem nicht alle Fenster in Schulen öffnen, einige könnten nur auf Kipp gestellt werden. Dadurch würden die Möglichkeiten des Lüftens beschränkt. Auch müsste ganz genau hingeschaut werden, wie die Beschaffenheit der jeweiligen Räume ist, ob es dort Ecken gibt, wo möglicherweise kein Luftaustausch stattfindet.

„Fenster auf“, in der Hoffnung, dass dann alles gut sei, ist für Thomas Giezek nicht die Lösung. Er spricht sich dafür aus, „auf jeden Fall Luftfilter anzuschaffen, denn das Lüften allein reicht nicht“. Auch könne es nicht angehen, dass Schul- und Kindergartenkinder im Winter in der Kälte sitzen, wenn die Räume gelüftet werden. „Wir müssen zweigleisig fahren: Lüften und Luftfilter einsetzen.“ Dazu sei es erforderlich, dass die Kommune sich rechtzeitig um die Beschaffung der Geräte bemühe. Deren Preisspanne liegt nach Aussage von Giezek zwischen 1500 und 5500 Euro pro Stück. Wichtig ist für ihn, bei der Anschaffung, die er für dringend geraten hält, nicht lange zu warten. „Bestellen wir die Luftfilter nicht jetzt, dann kriegen wir später keine mehr“, ist der Ratsherr überzeugt.

(hsd)
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