Voerde Rathauschef steht Rede und Antwort

Voerde · Bei der Bürgermeistersprechstunde am Marktplatz in Friedrichsfeld ging es gestern Morgen um Themen wie den Öffentlichen Personennahverkehr, den Kanalbau und den Straßenverkehr.

 Bürgermeister Dirk Haarmann gestern am Marktplatz in Friedrichsfeld im Dialog mit Bürgerinnen.

Bürgermeister Dirk Haarmann gestern am Marktplatz in Friedrichsfeld im Dialog mit Bürgerinnen.

Foto: Lars Fröhlich

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist an diesem Morgen während der Bürgermeistersprechstunde am Marktplatz in Friedrichsfeld ein wiederkehrendes Thema: Nicht nur die Einschränkung auf der Niag-Linie 25 kommt kritisch zur Sprache, als sich Verwaltungschef Dirk Haarmann zwei Stunden lang den Fragen der Voerderinnen und Voerder stellt, auch werden mehrfach Anschlussprobleme wegen einer zu knapp bemessenen Umstiegszeit auf eine andere Buslinie moniert.

Haarmann, der die Bürgermeistersprechstunde einmal im Jahr aus dem Rathaus nach draußen in die Stadtteile verlegt, erwidert zum ersten Punkt, dass die Niag ihr Angebot nach "Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten" zu optimieren versuche. Zum zweiten Aspekt erklärt er, dass das Verkehrsunternehmen das Problem im Falle anderer Linien kenne und die Busfahrer sich informieren sollen, auf den anderen zu warten. Verzögert sich die Ankunft eines Busses allerdings massiv, sei dies nicht möglich, weil sich die Verspätung dann auf die andere Linie übertrage, macht Haarmann deutlich.

Eine längere Diskussion entfacht sich im Bürgergespräch um das Thema der Kanalsanierung im Bereich Gartenstraße/Südstraße. Dort gibt es Ärger, weil die Wiederherstellung der Fahrbahn weit aufwendiger als geplant ausfällt, und die Anwohner, die über das Kommunalabgabengesetz (KAG) heranzuziehen sind, in der Folge stärker als vorgesehen belastet werden. Die Stadt erwartet bei dem im zweiten und dritten Bauabschnitt anstehenden Straßenausbau keine anderen Bedingungen als im ersten. Ziel ist es aber nach Aussage von Dezernent Wilfried Limke, mit den Nebenanlagen anders umzugehen, wodurch sich am Ende Einsparungen erzielen ließen. Einige Anwohner nehmen die Gelegenheit wahr und äußern ihr Unverständnis und ihren Unmut über die Entwicklung im direkten Gespräch mit dem Chef der Verwaltung noch einmal. Haarmann gesteht ein, dass die Kommunikation über das erst im ersten Bauabschnitt ausgemachte Problem der Bodenbeschaffenheit "unglücklich" gelaufen sei.

Dezernent Limke hatte in den zurückliegenden Wochen angesichts der geäußerten Sorge einer Verdreifachung der Kosten für die Anwohner mehrfach erklärt, dass es dazu nicht kommen und vielleicht auch eine Verdopplung vermieden werden könne. Roswitha Richter gibt im Bürgermeistergespräch zu bedenken, dass einige diese Summen nicht aufbringen könnten. Haarmann erwidert, dass über die Finanzierung im Einzelfall zu reden sein werde. Auch betont er, dass die Planung die gleiche gewesen wäre, wenn der Stadt das Problem der Bodenbeschaffenheit bereits vor Baubeginn bekannt gewesen wäre. Den Appell, den Anwohnern bis zu der für September geplanten Infoveranstaltung zumindest die "ungefähre" Summe mitzuteilen, die auf sie zukommt, greift Haarmann auf - wie auch den Hinweis, dass auf den von der Stadt verschickten Fragebögen Ausbauvarianten ohne Kosten aufgeführt würden.

Mehrfach geht es bei der Bürgermeistersprechstunde auch um das Thema Straßenverkehr: Einen längeren Einsatz der mobilen Geschwindigkeitsanzeige würde sich Klaus Peterle auf der Spellener Straße wünschen - "nicht nur für ein, zwei Tage, wie das schon mal war. Das bringt ja gar nichts". Bürgermesiter Haarmann erklärt, dass die Stadt nur ein solches Gerät hat, das permanent im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sei. Statt weitere anzuschaffen, hofft die Kommune auf einen anderen Weg: eine von ihr angeregte Gesetzesänderung, die es ihr erlaubt, selbst die Geschwindigkeit zu messen und Überschreitungen zu ahnden.

Dieter Langhoff, der an der Dinslakener Straße in Voerde wohnt, ist ebenfalls zur Bürgermeistesprechstunde erscheinen. Er blickt mit Sorge auf den geplanten Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Steinstraße. Er befürchtet nämlich, dass die Anwohner angesichts des Verkehrsflusses dann mit ihren Fahrzeugen von ihren Grundstücken nicht mehr auf die Straße kommen werden. Dirk Haarmann weist auf eine Bürgerversammlung hin, die der für die Baumaßnahme zuständige Kreis vorher machen werde.

(P.K.)
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