Der neue Mann will im August anfangen Achim Thomae ist der neue Kämmerer

Dinslaken · Der Dinslakener Rat wählte den 53-Jährigen in geheimer Abstimmung zum 1. Beigeordneten, der auch allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin ist. Welche Probleme Thomae direkt ansprach.

 Der Dinslakener Rat wählte Achim Thomae (3. von links) zum Kämmerer. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel überreichte dem neuen Beigeordneten einen Blumenstrauß. Die Vertreter der Fraktionen gratulierten dem Gewählten.

Der Dinslakener Rat wählte Achim Thomae (3. von links) zum Kämmerer. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel überreichte dem neuen Beigeordneten einen Blumenstrauß. Die Vertreter der Fraktionen gratulierten dem Gewählten.

Foto: Heinz Schild

Mit annähernd 60 Punkten auf der Tagesordnung für den öffentlichen Teil ihrer Sitzung hatten die Mitglieder des Dinslakener Stadtrates ein Mammutprogramm zu absolvieren. Der Abend war schon weit fortgeschritten, als in der Kathrin-Türks-Halle die Wahl des 1. Beigeordneten als Stadtkämmerer anstand. Einziger Kandidat auf Vorschlag der SPD-Fraktion: Achim Thomae, bislang Kämmerer in der Kreisstadt Unna. Das Votum des Rates fiel eindeutig für den 53-jährigen Bewerber aus. Er erhielt 47 Ja- sowie eine Nein-Stimme bei vier Enthaltungen. Mit seiner Wahl ist der Dinslakener Verwaltungsvorstand nun komplett, nachdem erst kürzlich bereits zwei neue Beigeordnete gewählt worden waren.

Die Abstimmung über den künftigen 1. Beigeordneten nahm etwas Zeit in Anspruch, da eine geheime Wahl beantragt worden war. Also wurden die Mitglieder des Rates einzeln aufgerufen, erhielten ihren Wahlzettel und konnten ihre Stimme dann in den bereitstehenden Kabinen abgeben, die im Vorraum der Stadthalle standen.

 Der Dinslakener Rat wählte den neuen Kämmerer in geheimer Abstimmung.

Der Dinslakener Rat wählte den neuen Kämmerer in geheimer Abstimmung.

Foto: Heinz Schild

Bereits vor der Abstimmung hatte Gerd Baßfeld für die Linke angekündigt, dass die Mitglieder seiner Fraktion sich der Stimme enthalten würden. Das habe nichts mit dem Bewerber zu tun, sondern mit der grundsätzlichen Einstellung der Linken, die drei Beigeordnetenstellen als zu viel ansehen.

In der Ratssitzung erhielt Achim Thomae als Kandidat für das Amt des Kämmerers die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen und einige Worte zu seiner Person und seinen Zielen zu sagen, da die meisten der anwesenden Besucher der Ratssitzung ihn nicht gekannt haben dürften. Er berichtete, dass er über drei Jahrzehnte Verwaltungserfahrung verfüge, viele Jahre in leitender Stellung tätig sei und gegenwärtig als Stadtkämmerer in Unna arbeite. Im Dinslakener Rat hatte er eine Lebendigkeit festgestellt und den „Wunsch, die Stadt nach vorne zu bringen“. Als Problemfelder, die er bereits habe ausmachen können, benannte er die Digitalisierung und die Warteschlangen vor dem Bürgerbüro. „Es gibt viel zu besprechen“, sagte Thomae, und das solle „kollegial und fraktionsübergreifend“ geschehen. Er strebt an, zum 1. August aus der Verwaltung von Unna nach Dinslaken wechseln zu können. Da er dort über 30 Jahre lang tätig gewesen ist, will er nun aber keinesfalls einfach so entschwinden. Sein Ziel ist es, wenn demnächst die ersten Gespräche für die weiteren Weichenstellungen in Dinslaken geführt werden, dabei zu sein.

Nach seiner Wahl zum neuen 1. Beigeordneten und Kämmerer der Stadt Dinslaken konnte Achim Thomae die Glückwünsche der Fraktionen entgegennehmen und einen Blumenstrauß aus den Händen von Bürgermeisterin Michael Eislöffel, die bekräftigte, sich auf die Zusammenarbeit mit ihrem künftigen allgemeinen Stellvertreter zu freuen.

Der Antrag der Fraktion der Aktiven Wählergemeinschaft (AWG), eine Durchfahrtsmöglichkeit für Radler im Bereich der Straße Zum Alten Drahtwerk und Uhlandstraße, Hagenstraße zu schaffen, wurde vom Rat in einen Prüfauftrag umgewandelt. Die Verwaltung soll nun ermitteln, ob das Grundstück angekauft oder ein Pachtvertrag darüber abgeschlossen werden kann. Sollte dies möglich sein, müsste dieser Bereich als Verkehrsfläche erschlossen werden, damit er von Radlern befahren und auch von Fußgängern sicher genutzt werden kann. Außerdem müsste dort für Beleuchtung gesorgt werden. Die Durchfahrtsmöglichkeit könnte von Schülern genutzt werden, die mit dem Rad auf der B 8 unterwegs sind und das Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) als Ziel haben. Davon verspricht man sich eine verkehrliche Entlastung der B 8.

Von den Grünen wurde in der Ratssitzung noch angemerkt, dass auf dem Gelände, das für die Durchfahrt vorgesehen ist, zwei große, alte Bäume gefällt worden sind. Die Stadtverwaltung sollte nun herausfinden, ob entsprechende Ersatzpflanzungen bereits stattgefunden haben.

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