Oft Probleme mit Telekommunikationsanbietern Rat der Verbraucherberatung ist gefragt

Dinslaken · Undurchsichtige Rechnungen, untergeschobene Verträge und unberechtigte Geldforderungen waren einige der Probleme, mit denen sich Bürger an die Beratungsstelle wandten. 2019 ging es dort um 4287 Verbraucheranliegen.

 Energieberater Akke Wilmes und Ulrike Grabowski, Leiterin der Beratungsstelle Dinslaken, informierten die Bürger auch über Solarstrom.

Energieberater Akke Wilmes und Ulrike Grabowski, Leiterin der Beratungsstelle Dinslaken, informierten die Bürger auch über Solarstrom.

Foto: Heinz Schild

Energieversorger, die Kunden mit nicht zulässigen Preiserhöhungen überrumpelten, Prepaid-Kreditkarten, die sich nach der Bestellung über das Internet nicht als finanzielle Soforthilfe, sonder als teures Zahlungsmittel entpuppten. Betroffene wandten sich in diesen Fällen rat- und hilfesuchend an die Beratungsstelle Dinslaken der Verbraucherzentrale. Deren Mitarbeiter waren im vergangenen Jahr bei 4287 Verbraucheranliegen gefragte Ansprechpartner, um die Rechte der Verbraucher durchzusetzen oder unberechtigte Forderungen abzuwenden. Dies geht aus dem Jahresbericht 2019 der Dinslakener Beratungsstelle, Duisburger Straße 21, hervor.

Mit 695 Rechtsberatungen und -vertretungen setzte sich die Beratungsstelle im vergangenen Jahr für die berechtigten Ansprüche von Ratsuchenden ein, zumeist erfolgreich, wie es im Jahresbericht heißt. Als Beispiel wird der Fall eines Dinslakeners genannt, der ständig Probleme mit der Internetverbindung hatte. Der Internetanbieter sei nicht in der Lage gewesen, die auftretenden Probleme zu beheben. Schließlich wandte sich der Mann hilfesuchend an die Verbraucher-Beratungsstelle. Und der gelang es, eine vorzeitige Auflösung des Vertrages und eine Erstattung der gezahlten Gelder für die Zeiten, in denen dem betroffenen Mann kein Internet zur Verfügung stand, zu erwirken.

An die Rechtsberatung wandten sich Dinslakener Bürger auch, wenn sie Opfer krimineller Machenschaften geworden waren, sei es durch Warenbestellungen über Internet-Einkaufsplattformen oder Abos für Streaming-Dienste. Kriminelle waren unter Nutzung gestohlener Daten im Internet auf Kosten ihrer Opfer auf Einkaufstour gegangen oder hatten auf deren Namen Verträge abgeschlossen. Die Opfer erfuhren von dem Identitätsdiebstahl zumeist erst, wenn ihnen die Rechnungen ins Haus flatterten oder sie ungewöhnliche Geldabbuchungen auf ihren Konten feststellten. In diesen Fällen war die Rechtsberatung bemüht, dubiosen Forderungen einen Riegel vorzuschieben und gab auch Tipps, wie man Datendiebstahl vorbeugen kann.

 Karin Bordin ist stellvertretende Leiterin der Verbraucher-Beratungsstelle Dinslaken. Sie berät Ratsuchende auch per Telefon.

Karin Bordin ist stellvertretende Leiterin der Verbraucher-Beratungsstelle Dinslaken. Sie berät Ratsuchende auch per Telefon.

Foto: Verbraucherzentrale NRW

Immer wieder nahmen Bürger Kontakt zur Beratungsstelle in der Dinslakener Altstadt auf, wenn es um das Thema Telekommunikation ging. Neben den „Klassikern“ – also nicht nachvollziehbare Posten auf der Telefonrechnung, gravierende Probleme beim Wechsel des Anbieters oder Ärger, wenn vertraglich zugesicherte Internetgeschwindigkeiten und Übertragungsraten unterschritten wurden – sorgten mangelhafte Informationen beim Vertragsabschluss in Telefon-Shops für Verärgerung bei Betroffenen. „So berichteten Verbraucher, dass sie überrumpelt worden waren und Verträge unterschrieben hatten, deren Konditionen und Kosten sie erst im Nachhinein überblicken konnten“, erläutert Karin Bordin, stellvertretende Leiterin der Dinslakener Beratungsstelle.

Gefragt war der Rat der Mitarbeiter der Verbraucherberatung auch bei Problemen mit Energieversorgern, beispielsweise im Zuge der Pleite der Bayerischen Energieversorgung (BEV). „Wir haben nicht nur über die Entwicklungen des Insolvenzverfahrens informiert, sondern auch Schritte erläutert, um offene Forderungen wie Boni und Guthaben gegen die BEV durchzusetzen und gegebenenfalls anzumelden“, so Ulrike Grabowski, Leiterin der Dinslakener Verbraucher-Beratungsstelle.

Erfreulich für die Mitarbeiter der Verbraucherberatung und alle dort Ratsuchenden: Die Stadt Dinslaken und der Kreis Wesel haben den Finanzierungsvertrag im vergangenen Jahr bis 2024 verlängert, so dass die Beratungsstelle ihre Arbeit fortsetzen kann.

Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie eine Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle für einige Wochen nur per Telefon oder E-Mail möglich war, finden nun auch wieder persönliche Beratungen statt. Infos zur Terminabsprache unter www.verbraucherzentrale.nrw/dinslaken, telefonisch unter 02064 4564701 oder per E-Mail an dinslaken@verbraucherzentrale.nrw.

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