Investitionsarbeiten an der Kläranlage Voerde sind im Zeitplan Neue Schubkraft für den Schlamm

Voerde · Ein 80-Tonner hat die neue Räumerbrücke für die Kläranlage Voerde angeliefert. Ein Schwerlastkran hob die imposante 14,50 Meter lange und 10.000 Kilo schwere Metallkonstruktion über das leere Klärbecken.

Räumerbrücke auf dem Nachklärbecken kann Arbeit aufnehmen
Foto: Lippeverband/Rupert Oberhäuser

In den nächsten Tagen soll der Räumer seinen Dienst aufnehmen: Wie ein großer Teigschaber rotiert er dann über den Boden des Beckens, um den Klärschlamm zur Mitte zu räumen. Hier saugt ihn eine Pumpe ab und führt ihn eine Stufe zurück ins Belebungsbecken. Denn im Schlamm sitzen wertvolle Bakterien, die ihre Arbeit dort wieder aufnehmen sollen. Übrig bleibt das klare, gereinigte Wasser, das über eine Überlaufschwelle im Nachklärbecken abfließt.

Seit Jahresanfang erneuert der Lippeverband die Kläranlage Voerde im großen Umfang. Nicht nur die großen Schneckenpumpen im Zulaufbereich, sondern auch Klärbecken und Rechenanlage bringen die Fachleute auf den neusten Stand. „Wir arbeiten hier quasi am offenen Herzen, denn der Klärbetrieb muss zu jeder Zeit ohne Einschränkungen weiterlaufen“, berichtet Projektleiter Dirk Klingenberg. „Dafür entspricht unsere Anlage dann aber auch dem Stand der Technik und wir reinigen das Abwasser der Voerder Bürgerinnen, Bürger und Industriebetriebe noch effizienter.“

Als nächstes steht der Teilabriss des Betriebsgebäudes an: Ein Anbau des ursprünglichen Betriebsgebäudes hatte sich durch Setzungen im Boden leicht schräg gestellt und muss abgerissen werden. Bevor das geschehen kann, werden derzeit einige Wände eingezogen, damit das verbleibende Gebäude ringsum geschlossen ist. Danach erhält das Betriebsgebäude ein neues Obergeschoss und ein Treppenhaus.

Die ursprüngliche Kläranlage an der Frankfurter Straße wurde 1956 von der Stadt Voerde gebaut. Nach der Übernahme im Jahr 1996 hatte der Lippeverband die Anlage ausgebaut. Nach 20 Jahren sind jetzt umfassende Erneuerungsarbeiten fällig, die mit Modernisierungen und Anpassungen an die heutige Technik verbunden werden. Insgesamt investiert der Lippeverband rund 12,5 Mio. Euro in die Anlage. Die Fertigstellung ist für Mitte 2019 geplant.

Das Wasser, das in der Nachklärung ankommt, besteht hauptsächlich aus Wasser und Bakterienmasse. Im Nachklärbecken setzen sich die Bakterien auf dem Boden ab. Über den „geflockten“ Bakterien steht das saubere Wasser und kann über den Beckenrand abfließen.

Der Bakterienschlamm wird abgezogen und teilweise als Belebtschlamm wieder in die biologische Behandlung der Kläranlage zurückgeführt. Dort können, so erklärte der der Wasserwirtschaftsverband, die Bakterien „weiterarbeiten“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort