Voerde Probe-Sperrung wird vorbereitet

Voerde · Rund 180 Männer und Frauen kamen im Voerder Rathaus zusammen, um bei der dort stattfindenden Bürgerbeteiligung zur Aufhebung des Bahnübergangs Schwanenstraße ihre Meinung einzubringen. Zweieinhalb Stunden wurde lebhaft und oftmals kontrovers diskutiert.

Zwei Anträge von Anwohnern aus der Umgebung des Bahnübergangs Schwanenstraße gingen im Vorfeld der Bürgerbeteiligung, zu der die Stadt Voerde ins Rathaus eingeladen hatte, bei der Verwaltung ein. Während sich die Unterzeichner des einen Bürgerantrags für die Schließung des Bahnübergangs für den Verkehr stark machen, fordert die andere Gruppe, dass dieser Bereich weiterhin geöffnet und damit passierbar bleibt. Das Pro und Contra einer möglichen Schließung des Bahnübergangs im Zuge des geplanten Ausbaus der Betuwe-Linie trugen Gegner und Befürworter im Rathaus engagiert vor. "Wir wollten die Argumente der Anwohner sammeln", erläuterte Beigeordneter Wilfried Linke den Hintergrund der Veranstaltung, auch wenn kein Konsens zustande kam, was aber auch von Seiten der Verwaltung nicht erwartet wurde.

Die Schließung des Bahnübergangs Schwanenstraße würde bedeuten, dass er von Pkw- und Radfahrern sowie Fußgängern nicht mehr passiert werden kann. Der Verkehrs müsste über andere Straßen umgelenkt werden, deren belastung dadurch stiege. Den kommunalen Anteil an den entstehenden 360 000 Euro Gesamtkosten würde bei bei rund Prozent, also 36 000 Euro liegen.

Wesentlich kostspieliger käme mit rund acht Millionen Euro (800 000 Euro städtischer Anteil) die zweite Variante, die eine Unterfahrung der Eisenbahnstrecke vorsieht. Limke gab zu bedenken, ob dieses Geld nicht sinnvoller in die Sanierung von Schulen und in die Bildungslandschaft investiert wäre. Neben diesen beiden Varianten sind noch etliche Sparlösungen denkbar.

Für die Schließung plädierten Anwohner der Schwanenstraße, die schon jetzt eine Raserstrecke sei. Von der Sperrung erhoffen sie sich eine Verkehrsberuhigung und mehr Sicherheit für dort spielende Kinder. Gegen die Schließung wandten sich Anwohner der Alexanderstraße. Sie befürchten, dass die Sperrung zu einer stärkeren Verkehrsbelastung auf ihrer Straße führt. Eine Befürchtung, die auch die Eickelkamp-Anlieger für ihre Straße teilen.

Beigeordneter Wilfried Limke unterbreitete schließlich den Vorschlag, den Übergang Schwanenstraße probeweise zu sperren, um Erfahrungen mit dieser neuen Verkehrssituation zu sammeln. Er hatte den Eindruck, dass die probeweise Sperrung die Zustimmung der Bürger findet.

(RP)
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