Dinslaken Pro Bahn: Mängel im Baustellenfahrplan

Dinslaken · Als untauglichen Rechtfertigungsversuch sieht der Fahrgastverband Pro Bahn die erneuten Äußerungen von Udo Kampschulte, Sprecher der Deutschen Bahn AG, zu den Auswirkungen der Baustellen zwischen Oberhausen und Dinslaken an.

So stellt Lothar Ebbers, Pressesprecher von Pro Bahn NRW, fest nicht behauptet zu haben, dass während der gesamten Bauzeit zu kleine Züge eingesetzt wurden. Vielmehr habe der Fahrgastverband darauf hingewiesen, dass Mängel im Baustellenfahrplan teilweise noch andauerten, was sich in den letzten Tagen bestätigt habe.

Kritisiert wird, dass gedruckter Baustellenfahrplan und Fahrplanauskunft beispielsweise im Internet und am Fahrkartenautomat weiterhin voneinander abwichen. Im Internet würden immer noch Züge angezeigt, die überhaupt nicht verkehrten, so die RB um 15.44 Uhr von Duisburg nach Wesel. Ebenso würden in Oberhausen Hauptbahnhof nicht verkehrende Züge auf den Anzeigetafeln aufgeführt. Der tatsächlich verkehrende Frühzug, 3.42 Uhr ab Wesel nach Duisburg, werde weiterhin unterschlagen oder erst in der Nacht als "Sonderzug" dargestellt, so Lothar Ebbers in seiner Stellungnahme.

Er merkt zudem an, dass im publizierten Baustellenfahrplan weiterhin "Luftkreuzungen" in Dinslaken enthalten seien. Die Internetauskunft zeige inzwischen an, dass der Zug Richtung Emmerich mehrere Minuten früher verkehren solle als im Baustellenfahrplan ausgedruckt, der Gegenzug mehrere Minuten später.

Besonders fehlerhaft war nach Aussage von Pro Bahn die Fahrplanauskunft im Internet am Sonntag, 14. August, wo durchgehend zwei Züge zwischen Oberhausen und Wesel angekündigt worden seien, obwohl in den meisten Stunden nur einer verkehrte. Außerdem sei der notwendige Umstieg auf Busse zwischen Wesel und Mehrhoog unterschlagen worden, die Zugverbindungen seien durchgehend von Oberhausen bis Mehrhoog beziehungsweise von Emmerich bis Wesel angezeigt worden.

Am Montag, 15. August, konnte beobachtet werden, so Pro Bahn, dass ein Zug vier Minuten früher verkehrte als auf dem Baustellenfahrplan und in der Internetauskunft angegeben (17.41 statt 17.45 Uhr ab Oberhausen-Sterkrade Richtung Mönchengladbach). Dies habe dem Baufahrplan der Vorwoche entsprochen. "Offenbar ist selbst das Fahrpersonal nicht immer mit aktuellen Fahrplanunterlagen bestückt", folgert Pro-Bahn-Pressesprecher Ebbers.

Zum Thema "Vorrang für Güterzüge" erklärt der Verband weiter, dass Informationen vorliegen, nach denen der Baustellenfahrplan gegen den Wunsch des VRR tagsüber nur einen Zug pro Stunde vorsehe, um mehr Güterzüge über die Strecke fahren zu können.

(RP)
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