Ob es ein Wolf war, wird nun untersucht Erneut ist in Hünxe ein Pony gerissen worden

Hünxe · Das getötete Tier befand sich gemeinsam mit einem anderen Shetlandpony auf einer Weide an der Wilhelmstraße. Das Lanuv hat den neuerlichen Fall aufgenommen und dokumentiert.

Es besteht der Verdacht, dass das Hünxer Pony von einem Wolf gerissen wurde (Symbolfoto).

Es besteht der Verdacht, dass das Hünxer Pony von einem Wolf gerissen wurde (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert

Erneut ist in Hünxe ein Shetlandpony gerissen worden – und zwar in der Nacht zu Mittwoch.  „Ecki“ befand sich gemeinsam mit einem zweiten Pony („Fritzi“) auf einer Wiese an der Wilhelmstraße. Beide Ponys waren nach den jüngsten Tierrissen erst vor kurzem von einer entfernteren Weide direkt in die Nähe des Wohnhauses geholt worden. Geschützt war die Weide von einem mit zwei Stromlitzen versehenen Maschendrahtzaun. Nach Angaben des Gahlener Bürgerforums lebten die beiden Ponys seit 15 Jahren in einer Art „Altherrengemeinschaft“ und erhielten gemeinsam ihr Gnadenbrot. „Ecki“ wurde durch einen Kehlbiss getötet. „Fritzi“ blieb unverletzt. Er wurde von der Besitzerin zu Bekannten gegeben.

Die Meldung von dem gerissenen Pony ging gegen 9.50 Uhr bei beim nordrhein-westfälischen Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) ein, das Tierrisse durch Wölfe untersucht und dokumentiert. Gleich nach der Meldung seien zwei Sachverständige nach Hünxe geschickt worden, die Proben von dem getöteten Tier genommen hätten, wie eine Sprecherin des Lanuv auf Nachfrage erklärte.

 Pony „Ecki“ (vorn) mit seinem Freund „Fritzi“ auf der Terrasse im vergangenen Winter.

Pony „Ecki“ (vorn) mit seinem Freund „Fritzi“ auf der Terrasse im vergangenen Winter.

Von diesen Proben werden nun im Senckenberginstitut Gen-Analysen erstellt, die Aufschluss darüber geben, ob das Pony von einem Wolf gerissen wurde. „Der Verdacht besteht, dem gehen wir nach“, erklärte die Sprecherin des Lanuv. Auch Vertreter des Bürgerforum Gahlen, das Wolfsangriffe erfasst, hat den neuerlichen Fall inzwischen dokumentiert. Sollte das Pony tatsächlich von einem Wolf gerissen worden sein, was als sehr wahrscheinlich gilt, dann wäre dies der vierte Fall innerhalb von vier Wochen, dass in Hünxe ein Pony von einem Wolf getötet wird.

„Die Rissereignisse finden immer mehr in der Nähe vom Menschen statt“, sagt Eckard Vornbrock vom Gahlener Bürgerforum. Sie „zeigen eine Eskalation, die vorhersehbar war und auf die sich die Landesregierung nicht rechtzeitig vorbereitet hat“. Das Gahlener Bürgerforum hofft, „dass wenigstens jetzt die neue externe Bewertung mehr als nur ein Gefälligkeitsgutachten wird“. Nach dem zweiten Ponyriss im Januar dieses Jahres habe die Landesregierung bereits die Aufnahme von Pferden in die Förderkulisse prüfen wollen. Bis zu den erneuten Rissen im Oktober sei nichts passiert.

(hsd)
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