Dinslaken Piraten und Nonnen im Sturm

Dinslaken · Beim Konzert des 1. Akkordeon-Orchesters Dinslaken gab es nicht nur ansprechende Musik zu hören, sondern auch stürmische Hintergrundgeräusche, die allerdings zeitweise zur Atmosphäre beitrugen.

Stürmische Grüße von Orkan Xynthia toben um die Kathrin-Türks-Halle. Laute Hintergrundgeräusche vom Sturm sind zu hören. Souverän reagiert Moderatorin Barbara Driesen mit einem Scherz. "Wenn das Dach einstürzen sollte, hilft das wenigstens der Stadt. Schließlich wäre das dann ganz eindeutig ein Sturmschaden", sagt die Moderatorin. Die Zuschauer lachen und klatschen – keine Furcht vor dem Sturm.

Aber vielleicht vor dem "Fluch der Karibik". Als die Mitglieder des Akkordeon-Orchesters ihr Publikum mit der Musik aus dem gleichnamigen Film in ein Seeräuber-Abenteuer entführen, wird es im Saal mucksmäuschenstill. Nur das Sturmbrausen von draußen ist neben den Akkordeon-Klängen zu hören. Und das passt. Nicht allein, weil man so das Piratenschiff "Black Pearl" fast vorbeisegeln sieht – in den düsteren Passagen, die im Film den verfluchten Piraten zugedacht sind, erzeugt das Heulen des Windes eine Extraportion Gänsehaut.

Ein Besuch in Südamerika

Aber nicht nur mit dem akustischen Windeffekt kann das Akkordeon-Orchester unter Leitung von Bärbel Klott auftrumpfen. Hier wird auf hohem Niveau musiziert. So geht es mit Tänzen aus dem Stück "Transylvania" von Helmut Quakernack gen Osteuropa und mit der Konzertsuite "Porgy und Bess" in die Vereinigten Staaten. Mit dem Piazzolla-Tango "Oblivion" steht noch ein Besuch in Südamerika auf dem Programm.

Doch nicht nur die erwachsenen Akkordeonspieler wissen zu begeistern. Im "Zwergen-Orchester" trumpft schon der Nachwuchs mit Talent und Spielfreude auf. Da wird erst beim Stück "Es war einmal" märchenhaft musiziert, und dann präsentieren sich die kleinen Akkordeon-Spieler als "Rocking Kids". Dafür gibt's natürlich einen Extra-Applaus vom Publikum.

Letzteres sieht sich plötzlich mit einem Mönch und einer Gruppe Nonnen konfrontiert. Als fromme Gebetsschwestern verkleidet kommen die Sängerinnen des Frauenchors "Pro Musica" Voerde auf die Bühne, angeführt von Chorleiter Marco Rohde in einer braunen Mönchskutte. Himmlisches gibt es da zu hören. Denn mit "Hail Holy Queen" und "I will follow him" gibt es, in Begleitung des Akkordeon-Orchesters, zwei der Hits aus dem Film "Sister Act" zu hören. Da rocken auch die Nonnen mal gerne ein wenig.

Viel Applaus

Leider mussten die Gäste vor und nach dem Konzert einen etwas weiteren Weg zu ihren Autos nehmen. Denn darum, dass die Tiefgarage an der Stadthalle geöffnet war, hatte sich niemand gekümmert. Eine kleine Panne, von dem sich die Gäste nicht das Konzert vermiesen ließen. Sie applaudierten fleißig.

(RP)
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