Dinslaken Pielkötters fünfter Mordfall spielt im Pott

Dinslaken · Irene Scharenberg brachte mit "Versteckte Gifte" ihren neuen Krimi aus dem Ruhrgebiet heraus. Die Autorin benötigte für das Buch um Kommissar Pielkötter vier Monate und kann sich bereits jetzt eine Fortsetzung der Reihe vorstellen.

Als Irene Scharenberg begann, Bücher zu schreiben, erhielt sie für ihre Entwürfe bei den Verlagen zunächst eine Absage nach der anderen. Das war noch 2009 und fünf Jahre später erscheint im Prolibris-Verlag, der ihr damals das Vertrauen schenkte, schon ihr fünfter Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet. "Versteckte Gifte" heißt das neue Buch der 58-Jährigen, in dem der mürrische Kommissar Pielkötter, der in Walsum lebt, wieder mit seinem lebenslustigen Mitarbeiter Barnowski einen Mordfall aufklären muss.

Der neue Fall spielt sich erneut an einem Schauplatz der Industriekultur im Ruhrgebiet ab. Dieses Mal wählte die Autorin den Hafen in Duisburg-Ruhrort aus. "Den Hafen empfinde ich als eine sehr spannende Region, und ich kann mir gut vorstellen, dass dort abends ein Mord stattfinden könnte. Der Mord ist immer meine erste Idee, danach kommt das Motiv und dann entwickelt sich daraus die Geschichte", berichtet Irene Scharenberg, die für den Rohentwurf ihres fünften Buches vier Monate benötigte.

Im Verlag und beim Feinlektorat gab es nur noch wenige Änderungswünsche, so dass "Versteckte Gifte" im November auf den Markt kam. Und die Fans der Pielkötter-Reihe können sich auch wieder darauf freuen, wie Irene Scharenberg die gegensätzlichen Charaktere ihrer Ermittler auf charmant-witzige Weise ausspielt, dem oft muffligen, aus dem Münsterland zugereisten Kommissar und seinem manchmal zu sorglosen Mitarbeiter aus dem Pott.

"Natürlich geht die Familiengeschichte des Kommissars weiter, aber die Handlungen sind in sich abgeschlossen. Um den fünften Fall zu verstehen, muss ich vorher nicht unbedingt die ersten vier gelesen haben", sagt die gebürtige Dinslakenerin, die in Walsum aufwuchs.

In dem neuen Krimi sucht die Kripo Duisburg die Leiche einer Frau, von der sie nicht mehr weiß, als dass ihr ein Finger fehlt. Der nämlich wurde von Arbeitern eines Schrottplatzes auf der Ladefläche eines Lkw gefunden. Die tote Frau bleibt verschwunden und Pielkötter und Barnowski gelingt es zunächst nicht, das Rätsel um den makabren Fund zu lösen.

Denn nur wenige Tage später wird auf der Kohleninsel im Duisburger Hafen eine Leiche entdeckt, aber es ist die eines Mannes, und ihm fehlt kein einziger Finger. Die Ermittlungen führen die Kommissare erneut auf einen Recyclinghof - ist das reiner Zufall oder gibt es einen Zusammenhang?

Ein wirklich kniffliger Fall, aber wahrscheinlich ist er nicht der letzte für die beiden Polizisten. Denn die Regiokrimis erfreuen sich bei den Lesern großer Beliebtheit und Irene Scharenberg hätte es bei ihrem ersten Buch nicht erwartet, dass mittlerweile die bereits fünfte Auflage von ihm erschienen ist.

Und weil das Schreiben mehr als zu einem Hobby für die gebürtige Dinslakenerin geworden ist, leben kann die 58-Jährige jedoch nicht von der Kriminalreihe, steht einem sechsten Fall nicht viel im Wege: "Eigentlich wollte ich in diesem Jahr schon eine Pause machen, aber habe dann doch wieder ein neues Buch geschrieben. Eine Gesamtidee habe ich immer relativ schnell im Kopf und eigentlich ist das Schreiben von Büchern ja auch das, was ich immer wollte."

(RP)
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