Projekt Pflegeschule in Lohberg Caritas verwundert über Stadt Dinslaken

Dinslaken · Michael van Meerbeck, Chef des Wohlfahrtverbandes, reagiert auf die Stellungnahme der Verwaltung, wie diese das Projekt der Errichtung einer Pfegeschule auf dem früheren Zechengelände in Lohberg unterstützt.

 Hier soll die Pflegeschule entstehen

Hier soll die Pflegeschule entstehen

Foto: jok

Die Stellungnahme der Verwaltung, mit der sich der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 11. Dezember, beschäftigen wird, datiert vom 28. November. Caritasdirektor Michael van Meerbeck hätte hingegen erwartet, dass der Bürgermeister „dem Hauptausschuss eine, den aktuellen Sachstand wiedergebende Darstellung zugeleitet“ hätte, wie er in seinem Schreiben vom 10. Dezember darlegt.

Erinnert wird vom Caritasdirektor zudem daran, dass das Projekt ursprünglich am Standort Fröbelschule umgesetzt werden sollte. Diese Pläne wurden von der Caritas aber aufgegeben, wegen der „erhobenen Auflagen und der erheblich notwendigen Investitionen“ in ein von der Stadt angemietetes Gebäude. Schon damals, so van Meerbck, habe es keine Ansprache durch den Bürgermeister gegeben. „Aus diesem Grund musste bei uns der Eindruck entstehen, dass Ihr Interesse an der Thematik nicht vordringlich erscheint“, heißt es an die Adresse des Bürgermeisters gerichtet.

Van Meerbeck führt aus, dass er den Bürgermeister am 7. September bei einer Informationsveranstaltung der IGBCE getroffen habe und dass dieser dort von dem Vorhaben des Betriebes einer Pflegeschule, eines Zentrums zur Potenzialentwicklung Pflege und eines Integrationsbetriebes in Lohberg erfuhr. Der Verwaltungschef, so schreibt van Meerbeck weiter, habe damals zugesagt, das Projekt zu unterstützen. Die Verwaltung habe sich als erste Reaktion am 8. November mit der Caritas schriftlich in Verbindung gesetzt. Dieses Schreiben sei am 10. November beantwortet worden. Das von der Verwaltung vorgeschlagene Gespräch habe dann am 22. November im Technischen Rathaus stattgefunden. Bei diesem Gespräch seien Fragen der Verwaltung sowohl „mündlich als auch durch eine schriftliche Skizzierung beantwortet“ worden. Michael van Meerbeck stellt allerdings fest, dass bei diesem Gespräch von Seiten der Dinslakener Bauverwaltung „keine großen Hoffnungen auf Unterstützungsmöglichkeiten eingeräumt werden“ konnten. Die Wiedergabe des aktuellen Sachstands vermisst van Meerbeck in der Verwaltungsvorlage. Denn diese ende mit dem Wunsch, dass die Caritas gebeten worden sei, über ihr Projekt Pflegeschule zu berichten.

Mit ihrer Stellungnahme antwortet die Verwaltung auf eine Anregung beziehungsweise Beschwerde der Ortsgruppe Dinslaken / Hiesfeld der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE). Deren Vorsitzender Thomas Giezek und sein Stellvertreter Michael Heinemann hatten sich schriftlich an Bürgermeister Michael Heidinger gewandt und gefragt: welche Anstrengungen die Stadt unternimmt und wie sie den Caritasverband und das Sankt-Vinzenz-Hospital bei ihrem gemeinsamen Vorhaben unterstützt, in der Lohn- und Lichthalle des früheren Verwaltungsgebäudes der Schachtanlage Lohberg eine Pflegeschule einzurichten. Die beiden IGBCE-Repräsentanten wiesen in ihrem Schreiben darauf hin, dass gerade in Zeiten von Pflegenotstand und fehlenden Ausbildungsplätzen sich andere Kommunen glücklich schätzen würden, wenn solch ein Vorhaben in ihrer Gemeinde realisiert werden würde.

Die Verwaltung ihrerseits wollte gestern keine Stellungnahme zu dem aktuellen Schreiben von Michael van Meerbeck abgeben, zuerst werde der Verfasser des Briefes eine Antwort erhalten, erklärte Stadtsprecher Marcel Sturm. Er sagte aber, dass das Projekt des Caritasverbandes von Seiten der Kommune befürwortet werde.

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