Voerde Paulusgemeinde feiert mit Pastor Maday

Voerde · Erst kürzlich feierte der katholische Geistliche seinen 100. Geburtstag. Jetzt kehrte er nach Voerde zurück, an seine frühere Wirkungsstätte als Pfarrer, wo für ihn ein festlicher Gottesdienst zelebriert wurde.

Voll besetzt war die Pauluskirche, denn Pastor Leo Maday hatte seinen Besuch angesagt. Der katholische Geistliche feierte kürzlich seinen 100. Geburtstag, und ein Viertel seines Lebens hat der Pfarrer in Voerde gewirkt. Maday hat in der Paulusgemeinde tiefe Spuren hinterlassen und viele Gemeindemitglieder erinnern sich auch 30 Jahre nach seinem Fortgang gerne an den gebürtigen Dortmunder. Alle Teile der Gemeinde trugen zum Gelingen des Festgottesdienstes bei. Jutta Kreilkamp sagte für den Kirchenvorstand, dass das fröhliche Lachen Madays in der Pfarre unvergessen sein. "Und lachen", so die Ärztin, "ist offenbar ein gutes Mittel, um 100 Jahre alt zu werden."

Es wurde an die Gründung und den Bau des Kindergartens ebenso erinnert wie an die Leidenschaft des Jubilars für die lateinische Sprache. Maday war es, der die Wiederbelebung des Pauluschores anstieß, der nun unter der Leitung von Stefan Büscherfeld den Gottesdienst musikalisch umrahmte. Es traten Gemeindemitglieder ans Mikrophon, die von Maday getraut worden waren und die Goldene Hochzeit schon lange hinter sich haben; gestandene Männer, die unter dem 100-Jährigen zur Erstkommunion gegangen und Messdiener geworden waren. "Ich konnte mir doch niemals vorstellen, dass ein anderer mal mein Pastor sein könnte, ein anderer als Leo Maday", sagte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Ludger Ochtrop. Jana und Nico Schlomps, acht und fünf Jahre alt, trugen eine Torte in die Kirche und sagten dem Ehrengast ein Gedicht auf, wofür sie mit begeistertem Applaus belohnt wurden.

Pastor Heinz-Josef Möller hatte seine Predigt unter das Thema "Hirt und Schafe" gestellt, jenes Bild das gerne für Jesus Christus und die Menschen, für einen Pastor und seine Gemeinde herangezogen wird. Auch Maday sei ein guter Hirte gewesen, so dessen Nachfolger am Akazienweg, und Maday habe immer alle Gemeindemitglieder mit- und angenommen. "Dumme Schafe hat es für Leo Maday nie gegeben", sagte Möller, der die Gemeinde im Anschluss an den Gottesdienst zu einem Empfang ins benachbarte Paulushaus einlud. Dort war die Reihe der Gratulanten schier unendlich und Leo Maday nahm sich Zeit, allen die Hand zu reichen und ein paar Erinnerungen auszutauschen. Auch an die ersten Jahre des Paulushauses, wo ein Raum, genannt Lateinzimmer, immer noch an die Zeit erinnert, als Maday hier wirkte und lehrte. Latein nämlich, das er so sehr liebt. Und so wurde jetzt auch daran erinnert, was ein Lebensmotte von Leo Maday frei nach Horaz war: "Bona praesentis, carpe laetus horae - genieße froh das Gute der Gegenwart". Sichtlich erfreut über die anhaltende Zuneigung hatte der Jubilar sich auch schon in der Kirche für die große Herzlichkeit und die schöne Feier bedankt.

(ba)
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