Es herrschte Hochbetrieb Zeche, Kunst und sozialer Treffpunkt

Dinslaken · Der Parkmarkt im Bergpark Lohberg lockte wieder zahlreiche Besucher in den Dinslakener Stadtteil, die hier ganz besondere Angebote zu sehen bekamen. Eingenommene Gelder fließen in die Projektarbeit vor Ort.

 Das Bildnis des Bergmannes entstand während des Parkmarktes, geschaffen wurde es von den Sprayern Julian Schimanski (hinten) und Mehmet Dogan. Sie wollten etwas schaffen, das thematisch zum Bergwerk passt.

Das Bildnis des Bergmannes entstand während des Parkmarktes, geschaffen wurde es von den Sprayern Julian Schimanski (hinten) und Mehmet Dogan. Sie wollten etwas schaffen, das thematisch zum Bergwerk passt.

Foto: Martin Büttner

Bei sommerlichem Wetter herrscht rund um den Wasserturm des ehemaligen Bergwerks Lohberg Hochbetrieb. Zum Parkmarkt sind viele Menschen in den Bergpark gekommen, um den besonderen Flohmarkt mitzuerleben. An 60 Ständen bieten die Händler hier ihre Waren an. „Ich bin mit dem Parkmarkt sehr zufrieden“, sagt Jule Osten. Die Künstlerin hat den besonderen Flohmarkt im Bergpark von der Idee her angestoßen und kommt zu jeder Veranstaltung wieder vorbei. „Wir haben natürlich sehr viel Glück mit dem Wetter“, sagt sie mit Blick in den strahlend blauen Himmel. Und so kommen viele Besucher im Bergpark vorbei. Für die gibt es hier allerdings weitaus mehr zu sehen, als nur einen gewöhnlichen Flohmarkt.

Rund um den Stand des Jugendquartiersmanagement des Deutschen Kinderschutzbunds (DKSB) in Lohberg sind an Pfählen aufgehängte Bilder zu sehen. „Die haben unsere Jugendlichen mit einem Lohberger Künstler gemalt“, erklärt Fatih Yildiz vom Jugendquartiersmanagement, der sich gemeinsam mit den jungen Menschen um den Stand kümmert. Die Bilder zeigen Motive wie den Förderturm und sind in der Werkstatt für die Jugendlichen des Jugendquartiersmanagements entstanden. Außerdem gibt es an dem Stand aufgearbeitete Kauenkörbe zu kaufen. „Durch die Aufräumarbeiten haben wir noch einige Kauenkörbe gefunden. Es gibt einige Menschen, die ganz gerne noch so etwas hätten“, berichtet Fatih Yildiz. Dementsprechend beliebt bei etlichen Besuchern des Parkmarktes sind die Überbleibsel aus dem Betrieb der Zeche Lohberg.

 Jugendliche vom DKSB-Jugendquartiersmanagement an ihrem Stand.

Jugendliche vom DKSB-Jugendquartiersmanagement an ihrem Stand.

Foto: Martin Büttner

Allerdings geht es an dem Stand auch um etwas anderes. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen auch Kontakte mit Menschen hier haben, mit Menschen sprechen, handeln und versuchen, etwas zu verkaufen“, sagt Fatih Yildiz. Es geht auch um einen Blick über den Tellerrand des normalen Alltags in Lohberg hinaus. Das Geld, das an dem Stand zusammenkommt, soll dann wieder in die Arbeit des DKSB mit den Jugendlichen vor Ort fließen.

An einem Teil des Bauzauns, der das Gelände des Parkmarkts von den noch vorhandenen Gebäuden der ehemaligen Zeche trennt, hängt das Bild eines Bergmannes. In braunen und schwarzen Tönen gehalten, sieht es so aus, als wäre der Kumpel gerade erst von seiner Schicht unter Tage wieder ans Tageslicht gekommen. Mit Farbe aus Spraydosen haben die Künstler Julian Schimanski und Mehmet Dogan das Kunstwerk live auf dem Parkmarkt geschaffen. „Wir wollten etwas machen, das thematisch zum Bergwerk passt und den Bergmann in Szene setzen“, erklärt Julian Schimanski. „Die Zeche hat hier eine große Rolle gespielt und das wollten wir im Bild festhalten“, ergänzt Mehmet Dogan. Zweieinhalb Stunden haben die beiden an dem Bild gearbeitet. „Das Bild werden wir an den Deutschen Kinderschutzbund geben, der es dann versteigern wird“, erklärt Mehmet Dogan. Auch das so eingenommene Geld soll dann wieder in Projekte vor Ort fließen. Jule Osten freut sich derweil schon auf den nächsten Parkmarkt in Lohberg. Der soll dann parallel zum Tag der offenen Tür in der Moschee auf der anderen Seite der Hünxer Straße stattfinden, wo dann zeitgleich zum Markt ein Gemeindefest stattfindet. „Das war diese Mal Zufall, aber das nächste Mal wollen wir das gezielt zusammen machen“, sagt die engagierte Künstlerin.

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