Neues Programm „Hell und schnell“ Oliver Steller spricht und singt

Voerde · Der Künstler kommt mit seinem gerade uraufgeführten Programm „Hell und schnell“ nach Voerde. Er singt, rezitiert und erzählt von und über Robert Gernhardt.

 Oliver Steller tritt am 1. März im frisch eingeweihten Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Rönskenstraße auf.

Oliver Steller tritt am 1. März im frisch eingeweihten Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Rönskenstraße auf.

Foto: Dieter Eickelpoth

Bei seinen Fans gilt er als „die schönste Stimme der deutschen Lyrik“ und zudem als die bedeutendste: Oliver Steller. In seinem gerade uraufgeführten, neuen Programm „Hell und schnell“ singt, rezitiert und erzählt er von und über Robert Gernhardt. Eine Kostprobe ist ein Zitat aus einem Gernhardt-Gedicht: „Der Künstler geht auf dünnem Eis. Erschafft er Kunst? Baut er nur Scheiß?“

Am Freitag, 1. März, 20 Uhr, kommt der im Kreis Wesel durch den Literarischen Weihnachtsabend bekannte Künstler Oliver Steller in das frisch eingeweihte Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Rönskenstraße 77 in Voerde. Eingeladen hat der Verein „R(h)ein-kultur-welt“ (rkw).

Humor und Liebe, Alltag und Leben sind die Themen bei Robert Gernhardt, heißt es in der Ankündigung zum Programm. „Seine große Kraft liegt im Privaten. Er weiß schon lange, dass Wein besser als Sex ist. Seine Gedichte sind leicht und humorvoll. So wie seine Vorbilder Wilhelm Busch, Christian Morgenstern und Loriot ist Robert Gernhardt ein messerscharfer Beobachter und in einer Zeit, in der uns das Lachen schon mal im Halse stecken bleibt, ein gutes Gegengift.“

Der rote Faden des Abends ist das Leben Robert Gernhardts, der als Kind von Estland nach Posen übersiedelt und nach dem Krieg auf Umwegen nach Göttingen flieht. In den 60ern hockt er auf Apfelsinen-Kisten, ist aber weitestgehend unpolitisch, schreibt in den 70ern für Otto Waalkes, gründet in den 80ern die Satirezeitschrift Titanic, wird in den 90ern mit Preisen überhäuft und schreibt ab dem Millennium über seine Krankheiten, die er als „Schangse“ sieht.

Oliver Steller hat in den USA Komposition, Gitarre und Gesang studiert und im Anschluss als freier Musiker in Chicago gelebt, wo er unter anderem mit Carlos Santana und Miles Davis Musik machte. Zurück in Deutschland fiel vor bald zwanzig Jahren Lutz Görner die Stimme Stellers auf, und er befand: „Nur zum Singen viel zu schade.“

Steller wurde Rezitator. Programme mit Werken von Hölderlin, Kästner, Rilke, Heine, Lessing und Tucholsky wurden aufgelegt, inzwischen ist das Dutzend CD-Produktionen längst überschritten. Steller kombiniert Lyrik und Musik, Sprache und Gesang, Stimme und Gitarre. In der Region kennen ihn viele durch seine Literarischen Weihnachtsabende, die er seit vielen Jahren mit Ulrike Haibach-Daniel und einer Harfenbegleitung in der Brünener Dorfkirche darbietet.

Karten zum Preis von 15 Euro, vier Euro für Schüler und Studenten, gibt es im Vorverkauf in Voerde bei Schreibwaren Groos, Friedrichsfelder Straße 20, Telefon 02855 81958; den Buchhandlungen Korn am Dinslakener Altmarkt, Telefon 02064 58310, und in Wesel, Brückstraße 13, Telefon 0281 21876, in der Buchhandlung Kammer in Hamminkeln, Diersforter Straße 4, Telefon 02852 9651617, sowie bei Buch & Präsent Mila Becker in Friedrichsfeld, Bülowstraße 4, Telefon 0281 41409. Eventuell gibt es noch Karten an der Abendkasse.

Wer sich den Eintritt nicht leisten kann, sendet eine Mail an r_k_w@web.de. Unter ihnen werden Eintrittskarten für vier Euro verlost.

(RP)
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