Dinslaken OHG -Schüler erleben Rausch durch die Brille

Dinslaken · Aktion des Runden Tischs für kommunale Alkoholprävention am Otto-Hahn-Gymnasium. Risiken und Gefahren von Alkoholmissbrauch.

Alkoholmissbrauch: So sollen Jugendliche geschützt werden
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Foto: ddp

"Sonst sind es die Schüler der Jahrgangsstufe 7, für die wir jährlich das Projekt "Stark gegen Süchte" gestalten. Schön, dass wir diesmal einen Aktionstag für eine andere Jahrgangsstufe anbieten können", sagt Marta Dachowski. Sie ist Lehrerin am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) und dort zuständig für Gesundheits- und Suchtprävention. Diesmal sind die Klassen der Jahrgangsstufe 9 in der Aula versammelt. Der Grund: "Klar is' cool" macht Schule, die Aktion des Runden Tisches für kommunale Alkoholprävention, hat Stände in der Aula aufgebaut. Acht verschiedene Einrichtungen bringen den Schülern altersgerecht und eindrucksvoll die Risiken und Nebenwirkungen von Alkoholmissbrauch nahe.

Die Drogenberatung des Diakonischen Werkes in Dinslaken, die Polizei, die AOK, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, das Amt für Jugendschutz, der Stadtsportbund, die Aufsuchende Jugendarbeit und der TV Jahn haben sich eine Menge einfallen lassen. Die Schüler arbeiten überwiegend handlungsorientiert an verschiedenen Stationen, an denen es ständig etwas Neues zu entdecken gibt. Zum Beispiel demonstrieren zwei Profi-Barkeeper, dass auch Cocktails ohne Alkohol hervorragend schmecken können und zudem noch gesund sind. An zwei weiteren Stationen wird unter der Verwendung der "Rauschbrille" deutlich, dass Alkoholeinfluss die Sinneswahrnehmung beeinträchtigt, was ein unkontrolliertes und gefährdendes Verhalten im Straßenverkehr zur Folge hat. Eine andere Übung stärkt den Mut und das Vertrauen der Jugendlichen zueinander. Sie sollen sich mit verbundenen Augen auf die Arme ihrer Mitschüler fallen lassen. Das kostet etwas Überwindung, doch ist allen auch die Begeisterung deutlich anzusehen. Die Drogenberatung und der Jugendschutz zeigen unter anderem die Ursachen der Suchtentstehung auf, informieren über die gesetzlichen Richtlinien und verweisen auf die Folgen des Alkoholmissbrauchs.

Die Schüler, die besonders aufmerksam waren, können ihr erworbenes Wissen in einigen Quizaufgaben unter Beweis stellen und Preise gewinnen. Dass vielen Jungen und Mädchen die drastischen Gefahren kaum klar sind, merkt Martina Paduch, Präventionskraft der Drogenberatung, an den Antworten, die sie auf die Frage nach der Hauptgefahr einer Alkoholvergiftung erhält. Den Jugendlichen ist nicht klar, dass das so genannte Binge-Drinking (Rauschtrinken) auch tödlich enden kann. Nicht weil Leber oder Nieren das nicht verkraften, sondern weil das Risiko des Erstickens an Erbrochenem groß ist.

(RP)
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