Reportage am Montag Tradition mit Gesang und Glühwein

Dinslaken · In der evangelischen Dorfkirche in Hiesfeld fand das offene Singen zur Vorweihnachtszeit statt.

 Die Musiker des Posaunenchors unter Leitung von Kirchenmusiker Reiner Winzer begleiteten mit ihrem Spiel den Gesang der Teilnehmer des offenen Singens in der Dorfkirche.

Die Musiker des Posaunenchors unter Leitung von Kirchenmusiker Reiner Winzer begleiteten mit ihrem Spiel den Gesang der Teilnehmer des offenen Singens in der Dorfkirche.

Foto: Martin Büttner

Kaum öffnen sich die Türen der evangelischen Dorfkirche um 16 Uhr, da kommen auch schon die ersten Besucher zum offenen Singen vorbei. Eigentlich findet die Veranstaltung vor der Dorfkirche statt. „Wegen Regen und Wind haben wir uns dazu entschlossen, das offene Singen in die Kirche zu verlagern“, erklärt Pfarrer Jörg Munkes. Im Vorraum der Kirche werden die Teilnehmer nicht nur mit Zetteln empfangen, auf denen die Texte der Lieder stehen, die später gesungen werden sollen, sondern es gibt auch Glühwein und Waffeln, die von den Jugendlichen vom Jugendmitarbeiterkreis unter Leitung von Tim Schiemann verkauft werden. „Es kommen viele Besucher aus der Kirchengemeinde hierher. Aber häufig auch Menschen aus ganz Hiesfeld und darüber hinaus“, erzählt Jörg Munkes. Immerhin ist das offene Singen in der Vorweihnachtszeit eine lang gehegte Tradition in der Kirchengemeinde.

Und so trudeln nach und nach die Teilnehmer ein. Die Türen der Kirche bleiben offen für alle, die sich am vorweihnachtlichen Singen beteiligen wollen. Zu den Gästen, die schon vor dem Start des Programms in der Kirche angekommen sind, gehören Erika Möllerfriedrich, Ursel Heßeling, sowie Inge und Erich Schult, die sich eine der Kirchenbänke teilen. „Wir sind alte Hiesfelder und kommen eigentlich jedes Jahr hierher“, sagt Erika Möllerfriedrich. „Das ist hier mit dem Glühwein und dem Gesang immer eine ganz schöne vorweihnachtliche Atmosphäre“, sagt Ursel Heßeling. „Außerdem hören wir den Posaunenchor so gerne“, erklärt Inge Schult. Erich Schult erinnert sich daran, dass er auch schon einmal draußen im Schnee gestanden und weihnachtliche Lieder angestimmt hat. „Heute sitzen wir in der warmen Kirche“, kommentiert er. Für die Hiesfelder gehört das Singen fest mit ins Programm zur Weihnachtszeit. „Bei uns wird auch zu Hause gesungen - sogar mit Klavierbegleitung“, erzählt Inge Schult. „Ich begleite dort die Weihnachtslieder mit dem Akkordeon“, erklärt Ursel Heßeling. Weihnachtszeit ist in Hiesfeld anscheinend eine Zeit der Lieder - auch außerhalb des offenen Singens.

Schnell füllt sich die Kirche mit Besuchern. Es kommen viele ältere Mitglieder der Gemeinde, aber auch junge Menschen und teilweise auch Familien in die Kirche, stärken sich zuerst mit Waffel und einem warmen Getränk und suchen sich dann einen Platz in der Kirche. Das Gotteshaus ist gut gefüllt, als der Posaunenchor unter Leitung von Kirchenmusiker Reiner Winzen die ersten Töne anstimmt. Gemeinsam erheben sich die Stimmen der Besucher. „Wie soll ich dich empfangen“, tönen die Worte des ersten Liedes an diesem Nachmittag durch das Gotteshaus, und die Besucher singen eifrig mit. Mit „Tochter Zion“, „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“, „Fröhliche Weihnacht überall“ und „Hört der Engel helle Lieder“ steht ein bunter Mix von weihnachtlichen Stücken auf den Gesangszetteln, die die Besucher, begleitet vom Posaunenchor, singen.

 Die Jugendlichen des Jugendmitarbeiterkreises verkauften im Vorraum der Dorfkirche Glühwein und Waffeln.

Die Jugendlichen des Jugendmitarbeiterkreises verkauften im Vorraum der Dorfkirche Glühwein und Waffeln.

Foto: Martin Büttner

Dazwischen kommt Pfarrer Jörg Munkes in den Altarraum, um Texte rund um die Weihnachtszeit vorzutragen, deren Inhalt mal besinnlich, mal nachdenklich oder heiter ist. „Markt und Straßen stehen verlassen, still erleuchtet jedes Haus. Sinnend geh’ ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus“, rezitiert der Seelsorger das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff. Die Besucher in der Kirche lauschen dem Text, bevor wieder die Instrumente des Posaunenchores einsetzen und das nächste Lied folgt. So geht es mit einer Mixtur aus Texten und Liedern passend zur Vorweihnachtszeit durch den Nachmittag.

Am Ende des offenen Singens versammeln sich einige der Besucher noch im Vorraum der Kirche. „Es ist auch Tradition, dass man den Nachmittag hier mit Waffeln und Glühwein ausklingen lässt“, sagt Pfarrer Jörg Munkes. Die Hiesfelder treffen sich und klönen noch ein wenig. Dann geht es aus der vorweihnachtlichen Atmosphäre der Hiesfelder Dorfkirche wieder nach draußen, wo auch nach der traditionellen Veranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde noch immer Regen und Wind auf die Besucher warten.

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