Dinslaken Offener Ganztag an Grundschulen wird für Eltern teurer

Dinslaken · Der offene Ganztag an Grundschulen wird für viele Dinslakener Familien wohl teurer: Die Verwaltung schlägt die Anhebung der monatlichen Entgelte ab 1. August um Beträge zwischen 2,50 und 30 Euro sowie die Einführung zweier neuer Beitragsstufen für Familien mit einem Jahreseinkommen von mehr als 72 000 Euro vor. Auf der anderen Seite sollen mehr Eltern mit geringem Budget entlastet werden. Damit setzt die Verwaltung einen Ratsbeschluss von März dieses Jahres um: Als Teil des Sparpaktes war damals eine Erhöhung der Elternbeiträge im Offenen Ganztag beschlossen worden. Bereits 2015 sollen so 30 000 Euro mehr eingenommen werden.

Hintergrund ist, dass mit der neuen Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt und Trägern des Ganztages - die am 1. August 2014 abgeschlossen wurde - auch die Qualität der Angebote verbessert worden sei, erklärt die Verwaltung in der Vorlage für den Jugendhilfe- und den Schulausschuss am 28. Mai. Damit seien große finanzielle Mehrbelastungen verbunden. Aufgeführt werden die Erhöhung des Stundenbudgets für Betreuungspersonen, die Berücksichtigung von Kindern mit Förderbedarf und die Festlegung der Qualifikation der pädagogischen Fachkräfte. Zuletzt sind die Beiträge zum 1. August 2006 gestiegen. Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann hält daher die aktuelle Anhebung vertretbar. Schließlich sei auch die Qualität verbessert worden.

Für die erste Einkommensgruppe wird sich nichts ändern - im Gegenteil: Die beitragsfreie Grenze wird von 15 000 auf 20 000 Euro (Jahresbruttoeinkommen) angehoben. Für alle anderen Familien soll sich die Erhöhung wie folgt staffeln: Bis zu 24 000 Euro Einkommen: 27,50 statt 25 Euro, bis zu 36 000: 55 statt 50 Euro, bis zu 48 000: 82,50 statt 75, bis zu 60 000: 104,50 statt 95, bis zu 72 000 : 132 statt 120. Neu ist die Einkommensstufe bis 84 000 Euro: Hier sollen 140 fällig werden, wer mehr als 84 000 verdient, muss mit 150 rechnen. Zudem ist geplant, die Kosten für das Mittagessen nicht mehr individuell abzurechnen, sondern durch den Schulträger einen pauschalen Essenbetrag von 49,50 zu berechnen. Damit sollen die Erzieherinnen entlastet werden.

Für die Einführung weiterer Einkommensstufen für Besserverdienende plädiert die Fraktion Die Linke auch im Kindergarten-Bereich. Sie hatte beantragt, über die Einkommensgrenze von 72 000 Euro hinaus vier Beitragsstufen bis zu einem Jahresverdienst von mehr als 108 000 einzuführen, damit Familien mit diesen Einkommen stärker an den Kosten beteiligt werden können. Die Verwaltung will die Kita-Beiträge aber derzeit nicht verändern, da diese erste 2013 um 10 Prozent gestiegen sind. Dinslaken liege mit der derzeit höchsten Einkommensstufe bereits im oberen Bereich. Lediglich Voerde fordere höhere Beiträge. Dort ist die Anhebung der Elternbeiträge für die OGS im Grundschulbereich zum 1. August 2015 bereits beschlossene Sache. Die Verwaltung schlägt vor, das Thema im Herbst nochmals zu diskutieren.

(rme)
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