Dinslaken NS-Opfer dürfen nicht vergessen werden

Dinslaken · Gedenkfeier am Mahnmal im Stadtpark zur Erinnerung an die jüdischen Bürger Dinslakens, die während der Zeit der Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Gesamtschüler gestalteten Veranstaltung mit eigenen Beiträgen.

 Mit einer Gedenkfeier im Stadtpark wurde gestern Vormittag der jüdischen Bürger Dinslakens gedacht, die während der Zeit der Nationalsozialisten verfolgt und ermordet dert wurden. Jungen und Mädchen der Ernst-Barlach-Gesamtschule gestalteten die Veranstaltung thematisch.

Mit einer Gedenkfeier im Stadtpark wurde gestern Vormittag der jüdischen Bürger Dinslakens gedacht, die während der Zeit der Nationalsozialisten verfolgt und ermordet dert wurden. Jungen und Mädchen der Ernst-Barlach-Gesamtschule gestalteten die Veranstaltung thematisch.

Foto: Heinz Schild

Um 11 Uhr ertönte das Glockengeläut in der Altstadt. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich etliche Menschen am Leiterwagen im Stadtpark, dem Mahnmal für die jüdische Gemeinde, eingefunden, um gemeinsam innezuhalten und der während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger Dinslakens zu gedenken. Besonders erinnert wurde in der Gedenkfeier an den 10. November 1938, als Nazi-Schergen das Jüdische Waisenhaus in Dinslaken überfielen, die dort lebenden Kinder durch die Straße trieben, dem Spott und dem Hohn der Menschen aussetzten. Die kleineren Kinder wurden damals auf einem Leiterwagen abtransportiert, den ältere Waisenkinder ziehen mussten.

"79 Jahre sind seither vergangen - eine Menschengeneration, ein Menschenleben. Wir wollen nicht vergessen, wir wollen uns erinnern", sagte Pfarrerin Kerstin-Luisa Wegmann, Synodalbeauftragte des evangelischen Kirchenkreises Dinslaken für das christliche-jüdische Gespräch, die die Gedenkfeier organisiert hatte. Die Gestaltung hatten die Jungen und Mädchen der Klasse 10 e der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) übernommen, unterstützt von ihrem Geschichtslehrer Selcuk Maasoglu. Musikalisch umrahmten Gabriele Kortas-Zens am Klavier und Dorit Isselhorst an der Querflöte die Veranstaltung.

"Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung", mit diesen Worten beschrieb ein Schüler in einer kurzen Ansprache den Sinn der gestrigen Veranstaltung. Das damals Geschehene sei zwar Vergangenheit, dürfe aber nicht in Vergessenheit geraten. Rund sechs Millionen Juden wurden Opfer der Nationalsozialisten, darunter auch Dinslakener, Einige Namen wurden verlesen. Die Gesamtschüler berichteten von den Mahnmalen, die verteilt in der Innenstadt stehen, und von den Stolpersteinen, die verlegt worden sind, um die Menschen an die jüdischen Opfer der NS-Zeit zu erinnern. "Wir hoffen, dass diese Opfer niemal in Vergessenheit geraten", so die Jugendlichen.

Anschließend verteilten die Jungen und Mädchen an die Menschen, die sich im Stadtpark versammelt hatten, darunter etliche Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter, Zettel mit Sprüchen und Versen, die zum Nachdenken anregen sollten. Da ging es beispielsweise auch um die Unterschiede zwischen den Menschen, die dazu beitragen, eine Gesellschaft zu bereichern. Die Schüler hatten Stellwände im Park aufgebaut, an denen Ereignisse während des Nationalsozialusmus von 1933 bis 1945 dokumentiert wurden - zudem erinnerten die Jugendlichen an besondere Vorkommnisse, die sich in dieser Zeit in Dinslaken ereignet hatten, wie den Überfall auf das Waisenhaus.

(RP)
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