Neues Auskiesungsgelände Noch läuft die Testphase

Hünxe · Nach den aktuellen Planungen der Heidelberger Kieswerke soll im Abgrabungsbereich Fliebeckshof in Bruckhausen (Tenderingsseen) die reguläre Produktion Ende nächster Woche aufgenommen werden.

 Der Saugbagger schwimmt auf dem neu entstandenen See des Auskiesungsgeländes Fliebeckshof in Bruckhausen. Das Saugrohr befindet sich in der Mitte des Schiffes. Das unter Wasser angesaugte Kies-Sand-Gemisch wird dann durch eine Rohrleitung zum Schöpfrad gepumpt.

Der Saugbagger schwimmt auf dem neu entstandenen See des Auskiesungsgeländes Fliebeckshof in Bruckhausen. Das Saugrohr befindet sich in der Mitte des Schiffes. Das unter Wasser angesaugte Kies-Sand-Gemisch wird dann durch eine Rohrleitung zum Schöpfrad gepumpt.

Foto: Heinz Schild

Einiges hat sich in den vergangenen Wochen auf dem Areal des neuen Auskiesungsgeländes an den Tenderingsseen getan. Die notwendigen Betriebsanlagen stehen inzwischen, der Saugbagger schwimmt auf dem neu entstandenen kleinen See.

Die extra zum Transport angelegte Bandstraße verläuft teilweise parallel zum Tenderingsweg in Richtung Standbad, quert die Fahrbahn in Höhe des öffentlichen Parkplatzes unterirdisch und führt dann zum Aufbereitungswerk in der Nähe des Strandbades Tenderingssee.

 Das Schöpfrad befindet sich am Rande des Abgrabungsgebietes. Dort wird das Kies-Sand-Gemisch entwässert und kommt dann auf das Transportband.

Das Schöpfrad befindet sich am Rande des Abgrabungsgebietes. Dort wird das Kies-Sand-Gemisch entwässert und kommt dann auf das Transportband.

Foto: Heinz Schild

"Derzeit läuft noch die Testphase, die Aufnahme der regulären Produktion ist für Ende nächster Woche geplant", berichtete gestern Elke Schönig, Pressesprecherin der HeidelbergCement AG. Die Auskiesung wird von der Heidelberger Kieswerke Rhein-Ruhr GmbH betrieben, die ihren Sitz in Essen hat.

Das neue Abgrabungsgelände liegt südlich Tenderingsweg, Schwarzer Weg und nördlich des Lohberger Entwässerungsgrabens. Dabei handelt es sich um die Osterweiterung der genehmigten Abgrabung Fliebeckshof in der Gemarkung Bruckhausen.

Wegen des zurückliegenden Winterwetters verzögerten sich die Montage des Saugbaggers und der Beginn des Testbetriebs, wie Elke Schönig darlegte. Das Unternehmen unterscheidet bei der Inbetriebnahme zwischen einer so genannten Kalt-Inbetriebnahme, die beispielsweise für Tests von Steuerung und Motoren notwendig ist, und der Warm-Inbetriebnahme mit Material. Aktuell läuft noch die Warm-Inbetriebnahme. "Wir haben derzeit noch keinen Dauerbetrieb und verkaufen auch noch kein Material", so Schönig.

Im Werk in Bruckhausen sind aktuell vier Mitarbeiter für die Heidelberger Kieswerke tätig, ein fünfter Mitarbeiter soll nach Unternehmensaussage später dazukommen. Für das Kieswerk ist, entsprechend der Genehmigung, eine Betriebszeit von Montag bis Freitag von 6 bis 16.30 Uhr geplant. "Letzten Samstag lief der Saugbagger, um die Rohkieshalde als Zwischenpuffer für die Inbetriebnahme zu füllen. Nach aktueller Planung ist der Samstag nicht als regulärer Produktionstag angedacht", so Unternehmenssprecherin Elke Schönig.

Die Abgrabung in Bruckhausen wird sich über etliche Jahre hinziehen, die Heidelberger Kieswerke gehen von rund 25 Jahren aus, und wird in mehreren Abbauabschnitten stattfinden. Der Antrag zur Osterweiterung der genehmigten und planfestgestellten Abgrabung Fliebeckshof stellten die Heidelberger Kieswerke 2015.

Pro Jahr sollen in Bruckhausen rund 250.000 Tonnen Kies und Sand gewonnen werden. Das Abbaugelände der Osterweiterung ist etwa 20,2 Hektar groß. Davon entfallen 17,3 Hektar auf die Abbaufläche, die verbleibenden 2,9 Hektar sind Randflächen, wie aus Planunterlagen des Unternehmens hervorgeht.

Für die Abgrabung wird ein schwimmender Saugbagger eingesetzt. Die Kies- und Sandvorkommen werden im so genannten Nassbaggerverfahren unterhalb des mittleren Seewasserspiegels gewonnen. Der schwimmende Bagger verfügt über ein Saugrohr, eine Pumpe und mehrere Winden, mit denen das das Schiff in Position gebracht wird.

Mittels des Saugrohres werden die unter Wasser liegenden Bodenschichten als Kies-Sand-Wasser-Gemisch gefördert und zum Schöpfrad gepumpt, wo das Gemisch, das einen Wassergehalt von etwa 60 Prozent hat, entwässert wird. Das anfallende Wasser zurück in den Auskiesungsbereich geleitet. Mittels Transportband gelangen Kies und Sand dann zum Aufbereitungswerk.

(hsd)
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