Dinslaken Noch ein wenig mehr

Dinslaken · Mehr Burghofbühne für Dinslaken – eine gute Idee, meint Intendant Thorsten Weckherlin zu dem Vorschlag der CDU-Fraktion, das Landestheater solle ab der Spielzeit '07/'08 die städtische Abo-Reihe "Junge Bühne" übernehmen.

Mehr Burghofbühne für Dinslaken — eine gute Idee, meint Intendant Thorsten Weckherlin zu dem Vorschlag der CDU-Fraktion, das Landestheater solle ab der Spielzeit '07/'08 die städtische Abo-Reihe "Junge Bühne" übernehmen.

Die vier Produktionen zu übernehmen wäre für die Burghobühne "überhaupt kein Problem", sagt der Intendant. Die städtische Jugendtheater-Reihe wäre um vier Premieren reicher. Zudem bietet die Burghofbühne an, jedes Stück zweimal zu spielen. Das Publikum würde es freuen. Seit Jahren wird immer wieder bedauert, teilweise auch kritisiert, dass die Stücke der Burghofbühne nur ein einziges Mal in Dinslaken aufgeführt werden. "Wir erreichen mit einer Vorstellung nicht jeden Zuschauer", weiß Thorsten Weckherlin. Für um so wichtiger hält er es, zusätzliche Termine anzubieten.

Zunächst einmal im Jugendtheaterbereich. Mit der Verpflichtung des neuen Leiters Stefan Ey sieht der Intendant beste Voraussetzungen, die Gruppe von Zuschauern anzusprechen, die sich am wenig-sten fürs Theater interessiert: Jugendliche. Dass Ey der richtige Mann für die richtigen Themen ist, hat sich bereits bei den ersten Treffen des neuen Jugendtheaterclubs gezeigt. "Die jungen Leute mögen den", sagt Thorsten Weckherlin. "Die haben gleich gemerkt: Mensch, Theater kann ja auch Spaß machen." Und dabei sehr ernste Themen aufgreifen. "Mobbing" zum Beispiel, das bei vielen Jugendlichen längst zum "Happy slapping" mutiert ist (fröhliches Schlagen) und nichts anderes bedeutet, als: Mitschüler zu schikanieren, zu verprügeln und das Ganze mit dem Handy zu filmen.

Chance auf Wiederholung

Mehr Burghofbühne für Dinslaken hält der Intendant aber auch für andere städtische Abo-Reihen für überdenkenswert. Es gebe zahlreiche Inszenierung, denen man die Chance einer Wiederholung geben sollte. Weil sie gut sind und weil das Publikum sie sehen möchte, sagt Weckherlin und nennt Beispiele: "Die Feuerzangenbowle, die wir in der nächsten Spielzeit zeigen, ist ein Hit." Es gibt weitere: "Homo Faber" von Max Frisch, "Das Versprechen" von Friedrich Dürrenmatt, auch mit "Ingeborg" ließe sich mühelos an zwei Theaterabend der Saal füllen. "Warum nicht ein Donnerstags-Abo mit unseren Stücken anbieten?" sagt der Intendant in Richtung Kulturamt. "Oder ein Zweite-Vorstellung-Abo, ein Burghofbühnen-Special." Das müsse ja nicht zwangsläufig bedeuten, keine Landgraf-Produktionen mehr einzukaufen.

"Wir bieten uns an"

Dem Theaterchef geht's nicht um Verdrängungswettbewerb, sondern darum, die Burghofbühne noch mehr als bisher in Dinslaken zu verankern. "Wir bieten uns an. Wir sagen der Stadt: Nutzt unser Angebot. Mehr können wir nicht tun."

(RP)
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