Dinslaken/Voerde/Hünxe Niedrige Zinsen bereiten Sparkasse Sorgen

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Die Bilanzsumme des Geldinstituts sank im Jahr 2012 um vier Prozent und liegt bei nun 1,673 Milliarden Euro. Vorstandsvorsitzender Jürgen Stackebrandt kritisiert die Überregulierung im Wertpapiergeschäft.

 Die beiden Sparkassenvorstände Ralf Salewski (links) und Jürgen Stackebrandt (Vorsitzender).

Die beiden Sparkassenvorstände Ralf Salewski (links) und Jürgen Stackebrandt (Vorsitzender).

Foto: Martin Büttner

Mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2012 ist die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe "nicht unzufrieden", wie Vorstandsmitglied Ralf Salewski sagte, auch wenn das Geldinstitut Federn lassen musste. Die Bilanzsumme gab rund vier Prozent nach und fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 1,673 Milliarden Euro. Die Rahmenbedingungen 2012 bezeichnete Vorstandsvorsitzender Jürgen Stackebrandt bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz der Sparkasse als "sehr schwierig".

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zeigt deutliche Spuren und lässt die Erträge sinken. "Diese Entwicklung ist besorgniserregend, weil das Zinsgeschäft die tragende Säule des Geschäftsmodells einer Sparkasse ist", so Stackebrandt. Auch die regulatorischen Anforderungen, die dem Verbraucherschutz dienen und zu erfüllen sind, wirken sich dämpfend auf das Geschäft aus. Im Wertpapierbereich ist für Stackebrandt inzwischen eine Überregulierung eingetreten: "Die Berater stehen unter Generalverdacht."

Die Gesamtausleihen der Sparkasse betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,288 Milliarden Euro und lagen damit leicht unter dem Niveau von 2011. Eine Säule des Kreditgeschäfts ist die Finanzierung von gewerblichen und privaten Immobilien. Die Summe der Neuausleihungen betrug 43 Millionen Euro. Bei den privaten Konsumentenkrediten wurden rund 1000 neue Verträge mit einem Finanzvolumen von fast neuen Millionen Euro (plus 18 Prozent)abgeschlossen. Die 165 Verträge für Autokäufe erreichten ein Volumen von 1,6 Millionen Euro und liegt damit unter Vorjahresniveau. Zu schaffen machen der Sparkasse hier die Null-Prozent-Finanzierungen der Autobanken. Die Kundeneinlagen sanken um 40 Millionen auf 1,073 Milliarden Euro. Zuwächse waren allerdings im Bereich der Tagesgelder zu verzeichnen. Diese lagen 33 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Der Trend zur kurzfristigen Anlage hält an, da die Kunden auf steigende Zinsen hoffen.

Gute Nachrichten vom Wertpapiergeschäft. Hier gab es einen zehnprozentigen Zuwachs von etwa 24 Millionen auf 268,5 Millionen Euro. Beim Fondsumsatz betrug das Wachstum fast 30 Prozent auf über 43 Millionen Euro. Beim Immobilienvermittlungsgeschäft liegt der Schwerpunkt bei den Gebrauchtimmobilien. Das Umsatzvolumen 2012 machte bei 64 Objekten 12 Millionen Euro aus. Die abgeschlossene Bausparsumme betrug 36,2 Millionen. Zufrieden ist der Sparkassenvorstand mit dem Versicherungsgeschäft. Das Volumen neu abgeschlossener Lebensversicherungen betrug 17,5 Millionen Euro.

(RP/ac)
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