Berufsschäfer am Niederrhein Wo die Osterlämmer herkommen

Niederrhein · Maik Dünow ist Meister einer aussterbenden Zunft: Er ist Berufsschäfer. Er erzählt, was Menschen von Schafen noch lernen könnten, warum Wolle und Felle heute nichts mehr Wert sind und warum Schafe hüten das „echte Leben“ ist.

 Schäfer Maik Dünow hat die Herde herbeigerufen, die erwartungsvoll aus der Ferne herbeigetrabt kam. Er mag seine Tiere – wirklich jedes davon. 

Schäfer Maik Dünow hat die Herde herbeigerufen, die erwartungsvoll aus der Ferne herbeigetrabt kam. Er mag seine Tiere – wirklich jedes davon. 

Foto: Zehrfeld

Maik Dünow stellt sich auf eine seiner Weiden am Hof. Ruft etwas, das – nach Gehör notiert – in etwa so klingt wie ein gutturales „Höpp-höpp-hööpp-hondala!“, ziemlich laut. Und mit ein paar Wiederholungen. Das heißt offenbar so viel wie „alle mal herkommen“. Jedenfalls bringt es Regung in die Schafherde, die weit in der Entfernung auf der Wiese verteilt ist. Die Tiere rotten sich zusammen. Setzen sich in Bewegung. Erst langsam, dann schneller kommen sie angetrabt. „Schwarzköpfige Fleischschafe“ in wolliger Formation: helle Körper, finstere Schafsköpfe, die langen braunen Ohren wippen gleichzeitig im Takt der dürren dunklen Beinchen. Ein Bild für die Götter. Ein Bild, bei dem Maik Dünow das Herz aufgeht.