Bürgermonitor Galerie bietet Gespräche an

Dinslaken · Es kommt Bewegung in den Fall der Anwohner der Neutor-Galerie, die von Lärm, Licht und Gaffern genervt sind. Man suche nach Lösungen, sagt das Management.

 Andreas Schibisch steht an seinem Wohnzimmerfenster und blickt auf die Beleuchtung von Auffahrt und Park-Etage.

Andreas Schibisch steht an seinem Wohnzimmerfenster und blickt auf die Beleuchtung von Auffahrt und Park-Etage.

Foto: Zehrfeld

Die Neutor-Galerie will den Anwohnern entgegenkommen, die unter Begleiterscheinungen des Betriebs leiden. „Wir sind die Letzten, die sagen würden: Wir tun nichts“, versichert Junior-Managerin Sandra Malleis. Sie wolle sich der Sache persönlich annehmen, verspricht sie: „Das ist mein Job.“ Entscheidungen über mögliche Veränderungen am Gebäude lägen zwar beim Eigentümer, dem Bauunternternehmen Hellmich. Aber sie wolle den Entscheidern dort Lösungsvorschläge unterbreiten. Und die wolle sie gemeinsam mit den Anwohnern suchen.

Die Mieter und Wohnungseigentümer eines Mehrfamilienhauses neben dem Center klagen, wie berichtet, über Licht, Lärm und Gaffer. Die Lampen des Parkhauses leuchteten ihre Wohnungen in der Nacht taghell aus, schildern sie. Die Beschallung der Parkflächen mit Musik sei oft laut und, und das sogar noch am späten Abend. Und es komme vor, dass Menschen vom Parkdeck aus aufdringlich und ungeniert direkt in die Wohnungen hineinspähen und -fotografieren.

Das Management der Galerie hat den Nachbarn nach der RP-Berichterstattung über die Angelegenheit Einzelgespräche angeboten. Daraus wurde aber nichts; die Anwohner wollten lieber als Hausgemeinschaft auftreten.

Sandra Malleis appelliert nun an die Betroffenen, diese Haltung zu überdenken. „Ich muss die einzelnen Personen sprechen, nicht die Gruppe“, sagt sie. Nur dann könne sie jeden Fall individuell betrachten, und das sei notwendig. „Die Leute im zweiten Obergeschoss haben ja ganz andere Probleme als die im vierten.“

Sie würde die Anlieger auch gerne besuchen, wenn diese nichts dagegen hätten, um sich einen Eindruck von ihrer jeweiligen Situation zu verschaffen. „Vielleicht gehen wir mal hin und sehen uns an, wie hell das ist. Oder wir gehen um viertel nach acht rüber und hören, wie laut es ist“, sagt sie. „Wir würden uns das gerne Wohnung für Wohnung anschauen.“ Sie müsse detailliert ermitteln und darlegen können, welche Schwierigkeiten es auf welchen Etagen gebe und welche Maßnahmen sie für geeignet halte, um Abhilfe zu schaffen. Das sei aber bei Diskussionen mit einer ganzen Gruppe von Menschen nicht möglich. Und ohne diese Vorarbeit werde der Immobilieneigentümer sicher keine Veränderungen am Gebäude veranlassen, vermutet sie.

Außerdem bittet sie die Beschwerdeführer um Geduld: Es werde Zeit brauchen, um Lösungen zu entwickeln.

Zuletzt hatte sich bei den Nachbarn Enttäuschung breitgemach, weil längere Zeit Funkstille herrschte. Sie hätten das Galerie-Management nämlich bereits schriftlich um einen Gesprächstermin für die gesamte Gruppe gebeten und daraufhin gar nichts mehr gehört, geben sie an.

„Diesen Brief haben wir nie erhalten“, versichert man dazu bei der Neutor-Galerie. Andernfalls hätte man auch darauf reagiert, heißt es.

Die Mitglieder der Hausgemeinschaft würden nun vermutlich noch einmal miteinander beraten, ob Einzelgespräche für sie doch infrage kommen könnten, sagt Nachbarin Karin Emmrich, die ganz oben im Haus wohnt. Vorerst ist sie persönlich aber etwas skeptisch, was das Angebot angeht. „So, wie die Stimmung allgemein ist, sind die Leute nicht daran interessiert, einzeln da hinzugehen“, glaubt sie. „Und ich muss sagen – ich war oft genug allein da drüben, und es hat ja nichts gebracht.“ Nichtsdestotrotz: Man werde wohl darüber reden.

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