Dinslaken Neutor-Galerie: Der Weg ist frei

Dinslaken · Eine große Mehrheit des Rates will heute dem Vorschlag der Verwaltung folgen, die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes auf dem früheren Thyssen-Gelände zu verhindern. Der Weg für die Neutor-Galerie wäre frei.

 Für die heutige Ratsentscheidung zeichnet sich eine deutliche Mehrheit ab, die den Weg für den Bau des neuen Dinslakener Einkaufszentrums endgültig frei machen will.

Für die heutige Ratsentscheidung zeichnet sich eine deutliche Mehrheit ab, die den Weg für den Bau des neuen Dinslakener Einkaufszentrums endgültig frei machen will.

Foto: Martin Büttner

Bis zuletzt durfte spekuliert werden, ob die SPD-Fraktion ihren Bürgermeister stützt und sich in der heutigen Ratssitzung gegen die Ansiedlung eines Lebensmittelanbieters auf dem ehemaligen Gelände von Thyssen-Bausysteme ausspricht. Am Dienstagabend haben die Sozialdemokraten bei ihrer Fraktionssitzung diesen Spekulationen ein Ende gemacht. "Wir werden die Vorlage der Verwaltung mittragen", sagte Fraktionschef Jürgen Buchmann gestern der Rheinischen Post.

Da die CDU-Fraktion seit längerem deutlich gemacht hat, dass für sie der Bau des neuen Einkaufszentrums auf Hertie-Gelände und Hans-Böckler-Platz absolute Priorität hat und sie deswegen für den Verwaltungsvorschlag stimmen wird, dürfte heute eine klare Mehrheit stehen. Damit wäre die Bedingung von Kaiser's Tengelmann dafür erfüllt, dass das Unternehmen mit einem Lebensmittelmarkt in die Neutor-Galerie einzieht.

Investor Walter Hellmich, der gestern noch auf der Expo Real in München weilte, zeigte sich erleichtert über die sich abzeichnende Entscheidung und versprach: "Dann werden am 22. Oktober die Bagger rollen." Neben Kaiser's habe er auch die Zusagen der beiden anderen Ankermieter — ein Elektronikfachmarkt und ein Textiler.

Georg Hellmich vom Duisburger Unternehmen, das einen Lebensmittelmarkt auf dem ehemaligen Thyssen-Gelände ansiedeln wollte, sich mit der Stadt bereits einig glaubte und auch schon erheblich investiert hat, reagierte dagegen mit Unverständnis. "Das ist ein ganz trauriges Kapitel", sagte er, mochte die Dinge aber noch nicht weiter kommentieren. Damit bleibt vorläufig offen, ob sich die Stadt auf eine Klage der Duisburger Unternehmer einstellen muss.

Während die großen Fraktionen auf Verwaltungslinie sind, erklärte die Unabhängige Bürgervertretung (UBV), dass sie heute gegen deren Vorschlag stimmen wird. "Es kann nicht sein, dass wir uns von einem Investor vorschreiben lassen, wie die Entwicklung im übrigen Stadtgebiet zu laufen hat", sagte Fraktionsvorsitzender Heinz Brücker. Die Haltung der UBV dürfte aber an den Mehrheitsverhältnissen heute ebenso wenig ändern, wie der gestern von der Linken präsentierte Vorschlag, Walter Hellmich aus der Verpflichtung zu entlassen, einen Lebensmittelanbieter fürs neue Einkaufszentrum zu finden.

(RP/rl)
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