Prinzenproklamation in der Walsumer Stadthalle Spanisches Blut und witzige Pfeile

Walsum · Prinzessin Delia I. Skaletz und Prinz Andreas II. Wojach sind das neue Prinzenpaar der Karnevalsgesellschaft Gruen-Weiss Walsum.

 Das gruen-weisse Prinzenpaar Delia I. und Andreas II. mit seinem Thron.

Das gruen-weisse Prinzenpaar Delia I. und Andreas II. mit seinem Thron.

Foto: uw

Der Beginn der Antrittsrede der frisch gekürten Lieblichkeit Delia I. Skaletz kam den zahlreichen Gästen der Prinzenproklamation der Karnevalsgesellschaft Gruen-Weiss Walsum in der Walsumer Stadthalle mehr als spanisch vor, denn die Prinzessin begrüßte die Anwesenden fließend in ihrer Muttersprache. Doch nach wenigen Sätzen schritt Seine Tollität Prinz Andreas II. Wojach energisch ein und forderte seine Partnerin auf, die Begrüßung in verständlichen Worten zu wiederholen. Diese Bitte erfüllte Delia I. umgehend und lieferte auch gleich des Rätsels Lösung. Ihre Großeltern waren mit Tochter in den 1960er Jahren nach Deutschland eingewandert, um in Walsum eine neue Heimat zu finden. Daher spricht auch die Enkeltochter und jetzige Inhaberin des närrischen Amtes perfekt Spanisch.

Mit ihr auf dem Thron sitzt Prinz und Lebenspartner Andreas. Sein großes Hobby ist das Dartspiel, welches er sogar in Form von Meisterschaftsspielen als Wettkampfsport betreibt. Die südländischen Wurzeln und der Umgang mit Pfeilen führten unweigerlich zum neuen Motto der Gruen-Weissen. „Spanisches Blut und witzige Pfeile – Gruen-Weiss hat was gegen Langeweile“. Bekanntlich bilden in dieser Gesellschaft das Motto, der Sessionsorden und das künftige Bühnenbild eine direkte Verbindung zum neuen Prinzenpaar. Hatte die Prinzenrede schon amüsant begonnen, so lieferten sich Delia und Andreas im weiteren Verlauf einen witzigen Schlagabtausch über die Rolle der Geschlechter, und mehrere Male trat das weibliche Temperament zur Freude des Publikums offen zutage. Mit stehenden Ovationen dankte das Auditorium den Narrenfürsten für die gelungene Vorstellung.

Die gleiche Begeisterung lösten auch Thomas Klappach und Anja Granderath als scheidendes Prinzenpaar aus. Sie blickten in ihren gereimten Abschiedsworten auf die Jubiläumszeit ihrer Regentschaft zurück und schlugen elegante Bögen um alle wichtigen Ereignisse der vergangenen Session. Nach diesen beiden herausragenden Prinzenreden hatten die Aktiven der Gruen-Weissen leichtes Spiel, um die fünfte Jahreszeit  in Walsum mit einem kurzweiligen Programm zum Leben zu erwecken. Die 12 Nachwuchstänzerinnen der Walsumer Perlen begeisterten mit ihrer Darbietung genauso wie ihre großen Vorbilder – die Gruen-Weiss-Funken, die mit ihrem neu einstudierten Gardetanz vor allem die Gunst des frisch gebackenen Prinzenpaares eroberten.

Zuvor hatte das ISa-Duo (Sabine Nikodemus und Lonie Walker) den Saal mit ihrem Schunkel-potpourri schon auf Betriebstemperatur gebracht. Sänger Günter Przibylla – ein gruen-weisses Urgestein – träumte davon, einmal Prinz zu sein und widmete dieses Lied Seiner Tollität. Ein absolut bemerkenswertes Debüt in der Bütt gab der 18-jährige Redner Robin Fugmann, der äußerst souverän und humorvoll über seine Erfahrungen in der Fahrschule berichtete.

Auch der Showtanz der Red Diamonds, der in diesem Jahr unter dem Motto „Im Reich der Amazonen“ steht, war eine Augenweide. Nachdem die politischen Ehrengäste, angeführt vom Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir und dem Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages, Frank Börner, den neuen Regenten ihre Glückwünsche überbracht hatten, sang sich Michael Leuthen mit seinem Schlagermedley genauso in die Herzen des Narrenvolkes wie das Gesangsduo Easy Living alias Mechthild Panhuber und Dirk Szynalski.

Spätestens jetzt kannten die zahlreichen Prinzenpaare und Abordnungen der befreundeten Karnevalsvereine kein Halten mehr und stürmten die Bühne zur Polonaise. Mit einem umjubelten Finale der Coloured Birds (Michael Müller und Sascha Przibylla) endete die Auftaktveranstaltung der KG Gruen-Weiss Walsum  und machte Lust auf die Sitzungen der Narren im kommenden Jahr.

Wer sich das vierstündige Programm der Vierlindener Jecken nicht entgehen lassen will, sollte sich sputen.

Der Kartenvorverkauf bei Optik Hoppe am Aldenradener Markt läuft bereits auf Hochtouren.

(RP)
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