Dinslaken Nach Fernsehbericht: Tritt Lohbergs Moschee-Vorstand zurück?

Dinslaken · Die Sendung über die Propagandamethoden der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die die ARD, wie berichtet, am Montag ausstrahlte, schlägt weiter hohe Wellen.

In einem kurzen Teil des Beitrags zeigten die Autoren das Bild eines Vorstandsmitglieds der Lohberger DiTiB-Moschee, das sich gemeinsam mit einem Jugendlichen mit ausgestrecktem Zeigefinger ablichten ließ. Diese Geste werde häufig, so hieß es, von IS-Kämpfern benutzt.

Vom Moschee-Vorstand in Lohberg gab es dazu am Dienstag keine Stellungnahme, auch gestern blieb sie aus. Allerdings erklärte ein Vertreter des DiTiB-Landesverbands in der WDR-Sendung "Aktuelle Stunde", dass der Lohberger Moschee-Vorstand zurücktreten werde. Zu den Vorgängen in Lohberg war für gestern auch eine offizielle Erklärung des DiTiB-Dachverbandes angekündigt, die bis Redaktionsschluss allerdings nicht einging.

Auf der Facebook-Seite der DiTiB- Zentralmoschee in Köln findet sich inzwischen eine Erklärung der DiTiB-Jugend, in der diese klarstellt, dass die Ereignisse in Lohberg "weder unsere Prinzipien noch unsere Methoden der Jugendarbeit widerspiegeln" und ankündigt: "Wir werden der Sache auf den Grund gehen und durch intensiven Einsatz unserer Jugendverbandsstrukturen die Jugendlichen vor Ort besser unterstützen, so dass so etwas nie wieder vorkommt."

Betont wird, "dass in der DiTiB keine Sympathisanten der Terrormiliz IS tätig sind". Die Gesellschaft müsse sich, so heißt es weiter, endlich bewusst machen, dass der Islam und Symbole im islamischen Kontext nicht dem IS gehörten.

Es gelte die Deutungshoheit über den Islam den Radikalen zu entreißen, jedoch könne dies nur geschehen, wenn die Religionsgemeinschaften von Medien, Politik und Gesellschaft mehr unterstützt würden, statt an den Pranger gestellt zu werden.

(jöw)
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