Voerde Musikalischer Abend für den Narrenzug

Voerde · Beim Benefizkonzert für den Karnevalszug des Voerder Karnevalvereins (VKV) gab es einige Überraschungen.

 Gesangsduo: Sängerin Dunja Wessels-Croonen und Sänger Manni Schmitt begeisterten die Zuschauer in der evangelischen Kirche in Möllen mit ihrer Interpretation von "Up where we belong".

Gesangsduo: Sängerin Dunja Wessels-Croonen und Sänger Manni Schmitt begeisterten die Zuschauer in der evangelischen Kirche in Möllen mit ihrer Interpretation von "Up where we belong".

Foto: Olaf Ostermann

Zu den geraden Jahreszahlen müssen die Karnevalisten des VKV auf Sponsorensuche gehen. "Wegen der angespannten Finanzsituation der Stadt, schießt diese nur noch alle zwei Jahre etwas zum Karnevalszug dazu", erklärt der VKV-Vorsitzende Stefan Schmitz die Situation. Das bedeutet: 25 000 Euro müssen die Voerder Jecken selbst sammeln, damit der alljährliche Zug am Tulpensonntag auch stattfinden kann.

Einen Teil davon sollte das Benefizkonzert einbringen, das vom Musikerpaar Dunja Wessels-Croonen und Andreas Croonen organisiert wurde. Benefizkonzert für einen Karnevalszug? Das klingt nach jecken Partyliedern und Musik zum Schunkeln. Wer diese Kombination erwartet hatte, wurde in der evangelischen Kirche in Möllen überrascht — und zwar positiv.

Natürlich gehören auch einige Schlager zum Programm, wie "Hundert Prozent" (Helene Fischer) oder "Mein Herz". Bei beiden begeistert Nachwuchssängerin Alice mit ihren 17 Jahren das Publikum in der Kirche. Gänsehaut gibt es dann beim Auftritt des zweiten Jungtalents am Abend. Dana Blankenstein, ebenfalls gerade 17 Jahre alt, serviert mit Akustikgitarre ihre ganz eigene Version des Leonhard-Cohen-Klassikers "Hallelujah". Gefühlvoll, exakt aber doch mit ganz eigenem Stil singt sie die bekannte Melodie und erntet tosenden Applaus vom Publikum.

Für weitere musikalische Höhepunkte des Abends sorgt dann ein weiterer Gast des Musikerpaares Dunja und Andreas: Manni Schmitt. Der blinde Sänger, auch als "schwarze Stimme des Niederrheins" bekannt startet sein Gastspiel mit einem Duett mit Dunja Wessels-Croonen. "Up where we belong" steht auf dem Programm und die beiden überzeugen in bester Manier von Joe Cocker und Jennifer Warnes. Im Alleingang rockt Manni Schmitt dann mit Liedern wie "Walking by myself" und "Still got the Blues" das Gotteshaus. Die Zuschauer klatschen im Takt mit und feiern die Bluesstimme.

Doch auch die beiden Gastgeber machen eine gute Figur. Mit "Ich bin, was ich bin" begeistert Andreas Wessels das Publikum, während Dunja Wessels-Croonen mit dem Evergreen "Summertime" und vollem Stimmeinsatz beim Publikum punkzen kann. Für Gänsehaut sorgen die beiden mit dem Gospelsong "You raise me up."

Für ein wenig südamerikanisches Feuer und Urlaubsgefühl sorgt das Vokalensemble "Stimmbruch" mit Liedern wie "Un Poquito Cantas" und "Jamaica Farewell". Mit vierstimmigem Gesang und Gitarrenklängen geht es mit dem Ensemble auf die musikalische Reise. Auch das Tambourcorps Voerde leistet einen Beitrag zum Benefizkonzert. Die Spielleute freuen sich nicht nur über den ersten Auftritt in einer Kirche, sondern tragen mit ihrer Interpretation des Liedes "Wenn et Trömmelche jeht" auch den einzigen Klassiker aus dem breiten, närrischen Liederfundus bei.

Am Ende gibt es von allen Mitwirkenden noch das Lied "An Tagen wie diesen" zu hören, bevor die VKV-Jecken am Ausgang mit Hüten Spenden für den Karnevalszug 2014 einsammeln.

(RP)
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